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Turnier. 
in vollem Galopp aufeinander los. Es galt, den Gegner aus dem Sattel 
zu heben, oder wenigstens die Lanze an seinem stählernen Brustharnisch zu zer— 
splittern. Beides galt als Sieg. Auf das erste Paar folgte das zweite, dann 
das dritte usw.; zuweilen aber zogen die Ritter auch scharenweise gegeneinander 
auf. Zum Schluß wurde dem Tapfersten der Preis oder Dank zuerteilt. Knieend 
empfing er dann aus den Händen der vornehmsten Dame einen Helm, ein Schwert, 
eine goldene Kette oder irgend ein anderes Kleinod. Die Turniere waren ein edles, 
aber doch gefährliches Vergnügen; es kam nicht selten vor, daß Arme und Beine 
gebrochen wurden. Einem Könige von Frankreich wurde dabei das rechte Auge 
ausgestochen, und in Magdeburg kamen einmal sogar 16 Ritter dabei ums Leben. 
5. Die Ritterorden. Zur Zeit der Kreuzzüge vereinigten sich fromme 
Ritter zu einem Bunde, der es sich zur Aufgabe machte, Kranke zu pflegen und 
Pilger gegen die Ungläubigen zu schützen. Solche Vereinigungen, die auch den 
Namen „geistliche Ritterorden“ führten, gab es drei: ) Der Orden der Jo⸗ 
hanniter. Schon 1048 hatten italienische Kaufleute in der Nähe des h. Grabes 
ein Kloster und ein Krankenhaus bauen lassen, die jedoch lediglich zur Pflege 
ihrer italienischen Landsleute bestimmt waren. In den Dienst dieses Kranken— 
hauses traten nun auch Ritter ein, und so entstand hier der erste Ritterorden. 
Die Brüder dieses Ordens nannten sich später Johanniter, da sie Johannes den 
Täufer zu ihrem Schutzpatron erwählt hatten. Sie teilten sich in drei Klassen: 
die Ritter, die die Pilger geleiteten, die Geistlichen, die den Gottesdienst ab— 
hielten, und die dienenden Brüder, die die Kranken pflegten. Alle mußten
	        
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