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Modell eines Pfahlbaugehöftes.
Kupfer bei ihnen Eingang. Reichhaltige Sammlungen von Fundstücken aus
den Pfahlbauten besitzen Konstanz und Überlingen. Die Nationalität der
Pfahlbaubewohner konnte bis jetzt mit Sicherheit nicht festgestellt werden.
c) Die Aelten.
1. Wohnsitze. Das älteste bekannte Volk, das unser Land bewohnte,
waren die Kelten, die noch ums Jahr 300 v. Chr. den ganzen Westen Europas
im Besitz hatten. Keltische Niederlassungen fanden sich in unserm Lande
in der Seegegend, im Donau- und Rheintal und in den Hügellandschaften.
Unbesiedelt blieben vorerst nur Schwarz- und Odenwald. In der Rheinebene
lagen die Wohnsitze der Kelten auf zwei Landstreifen, von welchen der eine
am Westrand des Gebirges und der andere auf dem Hochufer des Rheines
hinzog. Beide Landstriche boten für die Ansiedlung mancherlei Vorzüge. Sie
besaßen fruchtbaren, wohl bewässerten Ackerboden, begünstigten die Anlage von
Verkehrsstraßen und konnten leicht verteidigt werden. Bei Angriffen zogen sich
die Bewohner des Gebirgsrandes hinter die auf Bergeshöhen errichteten Ring¬
wälle zurück, während Wasser und Sumpf den Ansiedlern des Hochufers Schutz
verliehen. Überreste von Ringwällen fand man auf dem Heiligenberg bei Heidel¬
berg und dem Burgberg bei Badenweiler.
2. Siedlnngsweise. Die Kelten wohnten in Einzelgehöften, geschlossenen
Dörfern und festen Städten. Wohlbefestigte keltische Plätze waren Tarodunum
(= feste Stadt), das heutige Zarten und Lopodunum, das heutige Ladenburg.
3. Aussehen, Lebensweise. Die Kelten waren von kleiner Gestalt und
hatten schwarzes Haar und dunkle Augen. Sie lebten hauptsächlich von Acker¬
bau und Viehzucht und waren in den Gewerben sehr erfahren. Sie verfer¬
tigten Waffen und Geräte aus Bronze und Eisen (früher Stein) und besaßen