Full text: Bayerisches Realienbuch

1L 
Bayrische Truppen unter General von Hartmann bei Weißenburg 
drangen die Deutschen in die Stadt ein. In den Häusern aber hielten sich viele 
Turkos verborgen, die aus den Fenstern und von den Dächern auf die Eindringenden 
feuerten. Diese jedoch schlugen mit dem Kolben Türen und Fenster ein und machten 
die Besatzungsmannschaften zu Gefangenen. Das war der „erste Schlag und der 
erste Sieg“. Ganz Deutschland jubelte laut. 
4. Wörth. 6. August. Zwei Tage später stieß der Kronprinz auf Mac Mahon, 6. 
der bei Wörth die Vogesenpässe besetzt hielt. Auf den Höhen waren hinter Schanzen Aug. 
Kanonen und Kugelspritzen aufgestellt. Die Stadt selbst war stark mit Truppen 
angefüllt, und in den umliegenden Weinbergen lauerten ganze Schwärme 
tückischer Turkos. Am frühen Morgen begann der Kampf. Am heftigsten ward 
bei Wörth gestritten. Endlich dringen die Deutschen in die Stadt ein; hier setzt 
sich der Kampf auf der Straße und in den Häusern fort, bis die Stadt von 
Feinden gesäubert ist. Nun geht es jenseits der Stadt die Anhöhen hinan. Mit 
Geheul werden die Kämpfer von den Turkos empfangen. Zum Schießen ist bald 
keine Zeit mehr, und Kolben und Bajonett schmettern die schwarzen Afrikaner 
nieder. Ihre tierische Wut vermag nichts gegen die geordnete Kampfesweise 
der Deutschen. Nach zwölfstündigem Kampfe eilen die Franzosen in wilder 
Flucht davon. 
5. Spichern. 6. August. An demselben Tage siegte auch Steinmetz über die 
Franzosen, die den Spicherer Berg, südlich von Saarbrücken, besetzt hielten. Diese 
Stellung hielten sie für uneinnehmbar; aber die Deutschen krochen auf Händen 
und Füßen den steilen Berg hinan und vertrieben den Feind mit dem Bajonett 
aus seinen Verschanzungen. Die Franzosen waren über diese Kühnheit ganz ent— 
setzt und zogen sich nach Metz zurück. Wenige Tage nach diesen ersten Siegen sah 
man in Berlin u. a. großen Städten Deutschlands viele französische Soldaten, 
darunter zahlreiche schwarzbraune Turkos und Zuaven, als Gefangene. So freilich 
Geschichte für Bayerische Volls- und Mittelschulen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.