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über feste Stirnzapfen gewachsen. Die Hornmasse wächst am unteren Ende in
wulstartigen Ringen weiter.
2. Nahrung und Nutzen. Das Rind frißt Gras, Klee, Häcksel, Kartoffeln usw.
Im Oberkiefer fehlen die Schneidezähne. Dennoch versteht es das Rind, sehr ge-
Da, wo bei anderen Tieren die
Schneidezühne sitzen, hat es eine
harte Knorpelleiste. Will es grasen,
so umschlingt es den Grasbüschel
mit der langen, rauhen Zunge,
druckt ihn mit den acht Schneide¬
zähnen des Unterkiefers gegen die
Knorpelleiste und rupft so das
Gras ab. Da Gras wenig Nähr¬
stoffe enthält, so hat das Rind eine
große Menge davon nötig. Des¬
halb verschluckt es das Futter erst
gänzlich ungekaut. Wenn es aber
aufgehört hat zu fressen, dann
kommt das Futter aus dem Magen
wieder zurück in das Maul und
wird zum zweitenmal gekaut.
Daher sehen wir die Rinder im
Stalle fast immer kauen, auch wenn sie kein Futter vor sich haben. Nutzen gewährt
das Rind besonders durch seine Kraft, seine Milch, sein Fleisch und seine Haut.
85. Die I)aus)iege.
1. Ein Kind der Berge. Wahrscheinlich stammt unsere Hausziege von der
Bezoarziege ab, die im Taurus und Kaukasus häufig vorkommt. Auf ihre Ab¬
stammung von einem Bergtier weist schon der Umstand hin, daß sie in den
gebirgigen Mittelmeerlündern sehr zahlreich gehalten wird. Auch bei uns ist die
Ziegenzucht in den Bergländern stärker als in der Ebene. Zum Klettern am
felsigen Bergabhang ist der stämmige Leib mit den starken Beinen trefflich ein¬
gerichtet. Die scharfen Hufe können Steinkanten wie Zangen umfassen. Gegen
die scharfe Bergesluft schützt das zottige Kleid mit seiner Grundwolle und gegen
Verletzungen die feste Haut. Um heranschleichende Raubtiere und herabstoßende
Raubvögel rechtzeitig zu bemerken, hat das Tier feine Sinne, wie die aufgerich¬
teten Ohren und die großen, lebhaften Augen vermuten lassen, und zum Kampf
sind nicht nur die Böcke, sondern auch die Geißen mit spitzen, vorn wulstig ver¬
dickten Hörnern ausgerüstet, die auf fester Stirn getragen und vermöge des
kräftigen Halses mit Wucht gebraucht werden. Zum Abpflücken von Gras,
Kraut und Laub hat die Ziege sehr bewegliche, kräftige Lippen und zum Ab¬
beißen vier scharfe Schneidezähne im Unterkiefer. Ihre Näschigkeit und Lust am
Abbeißen macht sie zu einem bösen Besuch im Garten; man soll nicht „den
Bock zum Gärtner machen".
2. Die Kuh des armen Mannes. Ihre Findigkeit, die sie auch aus magerer
und beschwerlicher Weide noch Nahrung gewinnen läßt, urib ihre Willigkeit, das
schickt das Gras auf der Weide abzurupfen.