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schwein (S. 277). b) Plumptiere: Flußpferd. — Die Paarzeher siud Huftiere
mil gerader Zehenzahl. Bei allen siud 2 Zehen (die dritte und vierte) besonders
kräftig ausgebildet oder übertreffen wenigstens die andern an Ausbildung. Die erste
(dem Daumen entsprechende) fehlt. Der Magen der Wiederkäuer besteht aus 4
(bei den Kamelen aus 3) Abteilungen. Die Eckzähne fehlen den Horn- und den
Geweihtieren (Pflanzenkost!), nur die männlichen Hirsche haben kleine Eckzähne;
den Hornlieren fehlen auch die Schneidezähne im Oberkiefer.
10. Ordnung. Wale oder Fischsäugetiere: Grönlandswal (S. 292), Pott¬
wal, Narwal, Delphin, Schwertfisch u. a. — Die Wale können nur im Wasser leben;
außerhalb desselben sterben sie sehr bald. Ihre außerordentlich großen Lungen er¬
möglichen es ihnen, längere Zeit unter dem Wasser zu verweilen. Auf dem Laude
vermögen sich die Wale nicht zu bewegen, desto besser aber im Wasser. Der
Körper hat die Gestalt eines Fisches. Die Vordergliedmaßen sind in Flossen
umgewandelt, die Hintergliedmaßen fehlen und werden durch einen flossenartigen,
wagerechten Schwanz ersetzt, der hauptsächlich zur Fortbewegung dient. Die dicke
Haut ist entweder ganz nackt oder mit einigen Borsten besetzt. Eine dicke Fett¬
schicht schützt den Körper gegen die Kälte des Wassers und macht ihn spezifisch
leichter, wodurch die Schwimmfähigkeit der meist riesigen Tierleiber wesentlich
erhöht wird. Die Zähne werden bei einigen Arten durch Barten ersetzt. (Wal.)
11. Ordnung. Beuteltiere: Känguruh (S. 302), Beutelratte, Wombat
u. a. — Sie haben am Banche eine beutelartige Hautfalte, worin sie die noch
nicht völlig ausgebildeten Jungen eine Zeitlang tragen. Die Hinterbeine sind
bei einigen Arten auffallend verlängert und zu weiten Sprüngen geeignet. Sie
sind teils Fleisch-, teils Insekten-, teils Pflanzenfresser. Bei den Pflanzenfressern
(Känguruh) fehlen in der Regel die Eckzühne (warum sind sie entbehrlich?), bei
den Fleischfressern (Beutelratte) ist ein Raubtiergebiß vorhanden. Sie bewohnen
Australien und die wärmeren Länder Amerikas.
II. Klasse. Bögel.
Die Vögel sind Wirbeltiere mit rotem, warmem Blute. Ihr Körper ist mit
Federn bedeckt. Ober- und Unterkiefer sind mit einer Hornscheide überzogen und
bilden den Schnabel. Die vorderen Gliedmaßen sind in Flügel umgewandelt. Die
Vögel haben 2 Beine, atmen durch Lungen, legen hartschalige Eier und bebrüten sie.
a) Mit Gangbeinen (die Befiederung beginnt an oder unter der Ferse).
1. Ordnung. Raubvögel: a) Tagraubvögel: Kondor, Lämmergeier,
Steinadler. Jagdfalke, Gabelweihe, Hühnerhabicht (S. 28 l), Sperber, Mäusebussard
u. a. b) Nachtraubvögel: Uhu, Schleiereule (S. 272), Steinkauz oder Totenvogel
u. a. — Sie besitzen einen starken, hakenförmig gebogenen Schnabel, der am Ende
zugespitzt und au der Wurzel mit gelber Wachshaut bedeckt ist. Ihre Beine haben
einen Sitzfuß (die Vorderzehen mit kurzer Bindehaut, Adler) oder Wendezehefuß
(die äußere Zehe kaun beliebig nach vorn oder hinten gewendet werden, Eule).
Da die Füße mit sehr starken, krummen und spitzen Krallen besetzt sind und zum
Ergreifen der Beute dienen, so nennt man sie auch Raubfüße. Gesicht und Gehör
sind sehr scharf, und die Flugkraft ist sehr groß. Ihre Nahrung besteht aus warm¬
blütigen Tieren, die sie mit ihrem Raubzeuge einsangen. Die größeren werden zu
einzelnen Bissen zerrissen, die kleineren aber ganz verschluckt. Die unverdaulichen
Teile — Haare, Federn, Knochen — werden als „Gewölle" durch den Schnabel
wieder ausgechieen. Durch Vertilgung der Mäuse werden uns viele von ihnen
(Stein-, Wald- und Schleierkauz, Ohreule, Mäusebussard u. a.) außerordentlich
nützlich. Andere dagegen (Sperber, Habicht) sind sehr schädliche Räuber. Inwiefern?
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