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das Kuckucksei nur klein und nicht viel größer als ein Sperlingsei ist. Auch in 
der Farbe paßt es zu den fremden Eiern. 
4. Den junge Kuckuck ist ein Nimmersatt. Er reißt den Schnabel am 
weitesten ans, wenn es Futter gibt, und nimmt es den armen, hungrigen Stief¬ 
geschwistern oft genug weg. Ja er ist so unverschämt, daß er sie in der Regel 
aus dem Neste stößt, wenn dies nicht schon der alte Kuckuck getan hat. Daher 
kommt es, daß man zuletzt den jungen Kuckuck immer nur allein im Neste findet. 
Die Sorgfalt der Pflegeeltern ist wahrhaft rührend. Sie dauert auch dann noch 
fort, wenn der junge Kuckuck ausgeflogen ist. Noch zu unbeholfen, sich seine 
Nahrung selbst einznfangen, setzt er sich dann auf einen Baumzweig und wartet 
hier auf seine Pflegeeltern. Diese aber hören nicht eher auf, ihn zu füttern, als 
bis er sich vollkommen allein ernähren kann. 
33. Malctküter unter clen Insekten. 
1. Die Zahl der Waldverderber würde bald überhand nehmen, wenn der 
Schöpfer ihnen nicht viele Feinde gegeben hätte. Solche finden sich nicht nur 
unter den Vögeln, sondern auch unter den In¬ 
sekten. Einer der besten Waldhüter ist der 
Puppenrünber oder Raupentöter. Bei seiner 
Raupenjagd klettert er auf den Bäumen umher. 
Sieht er eine Raupe, so eilt er auf sie zu und 
packt sie mit seinen Oberkiefern. Die Raupe zap¬ 
pelt oft so sehr, daß er mit ihr vom Baume stürzt. 
Aber das schadet ihm nichts. Auch die Larve des 
Puppenräubers ist sehr nützlich, besonders dadurch, 
daß sie der Nonne die Eier aus dem Hinterleibe 
frißt. — Der Puppenräuber gehört zu den Lauf¬ 
käfern. Unter diesen gibt es auch noch andere 
nützliche Forstinsekten. So stellt z. B. der „Goldschmied" dem Maikäfer nach. 
Er lauert ihm namentlich auf, wenn er an die Erde kommt, um Eier zu legen. 
Dann packt er ihn, sobald er auffliegen will, an 
den weichen Teilen und hält ihn hier fest, um 
ihn zu verzehren. 
2. Ganz besonders gute Waldhüter sind aber 
die Schlupfwespen. Sie töten eine Unmenge 
von Raupen. An ihrem Leibesende haben sie 
einen Legestachel. Mit diesem bohren sie Löcher 
in die Raupe und legen dann in jedes Loch ein 
Ei hinein. Die auskriechenden Larven nähren 
sich von dem Fette und Fleische der Raupen 
und fressen diese oft bei lebendigem Leibe auf. 
Zuweilen bleiben sie so lange in der Raupe, bis 
Schlupfwespe. jt(f) ¡^je verpuppt. Sie gelangen dann nicht 
selten in die Raupenpuppe, verpuppen sich darin ebenfalls, und statt des 
Schmetterlings kriecht eine Schlnpfwespe aus der Puppe hervor.
	        
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