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sie zur Verpackung fertig. Die Blätter, aus denen man grünen Tee Herstellen will, werden
sofort in die Pfanne gebracht, mehrmals abwechselnd mit den Händen geknetet, dann
wieder in der Pfanne erhitzt und zuletzt getrocknet.
138. Oer Reis.
1. I)eiir>Ll und Ausleben. Die ursprüngliche Heimat des Reises ist Indien; doch
wird er jetzt fast in ganz Asien angebaut, ebenso in Afrika, den wärmeren Teilen von
Amerika, in Oberitalien, Südspanien, Südfrankreich, auf der Balkanhalbinsel usw. Sein
ganzer Bau zeigt, daß er zu den Gräsern gehört. Er erinnert mit seinen federspuldicken
Halmen, seinen linealartigen Blättern und den Rispen an unsere Getreidearten und wird
etwa so groß wie der Weizen.
2. Anbau. Es gibt zweierlei Reisarten: den Sumpfreis und den Vergreis. Der
Sumpfreis wird in nassen Niederungen gewonnen, die alljährlich mehrmals künstlich
(durch Schöpfräder) überschwemmt werden. Beim Säen muß der Landmann häufig bis
an die Knie im Sumpfe waten. Diese Feuchtigkeit erzeugt oft todbringende Fieberluft,
weshalb in Italien und Spanien der Anbau des Reises in der Nähe von Ortschaften
verboten ist. Zur Erntezeit schneidet man die Halme mit der Sichel und bindet sie in
Garben. Alsdann werden die Rispen gedroschen und die Körner auf Mühlen enthülst.
— Der Vergreis wächst auf trockenen, höher gelegenen Feldern, ist aber nicht so ergiebig
wie der Sumpfreis.
139. Oie Baumwolle.
1. Anbau. Die Baumwolle kommt von Pflanzen, die unseren Malven ähnlich
sehen. Es gibt deren mehrere Arten: krautartige von höchstens 1 m Höhe und strauch¬
artige bis zu 5 m Höhe. Wir finden sie wildwachsend in Ost- und Westindien, sowie auch
im Innern Afrikas. Ihres reichen Ertrages wegen wird sie aber vielfach angebaut,
besonders an den Usern des Mississippi. In Europa gedeiht die Baumwolle nur in
Spanien, Süditalien und auf der Balkanhalbinsel. Im März oder April legt man die
Samenkörner in regelmäßigen Zwischenräumen in das gepflügte Erdreich. Der bald
üppig hervorschießende Stengel wird bis auf Fingerlänge über dem Erdboden abgeschnitten,
damit er recht viele Aste treibt. Im Juni blüht der Strauch. Aus den ziemlich großen,
gelben Blüten, die in den Blattwinkeln sitzen, entwickeln sich im Juli runde, walnu߬
große Knospen.
2. Ernte. Bei völliger Reife springen die Kapseln mit lautem Knalle auf, und aus
den Spalten quillt die weiße Wolle hervor. Sie umschließt 3—20 erbsengroße Samen¬
körner. In den Baumwollenfeldern werden die Kapseln jedoch gepflückt, ehe sie aufspringen.
Hierauf zerdrückt man sie durch Maschinen und reinigt die Baumwolle von den Samen¬
körnern.
Einiges über den Bau des menschlichen Körpers«
1. Bau der Knochen, Die festesten Bestandteile des Körpers sind die
Knochen. Die beweglichen Knochen sind durch Gelenke verbunden. Man unter¬
scheidet das Kugelgelenk (Oberarm), Drehgelenk (Hals) und Winkelgelenk (Ellen¬
bogen). Durch Verstauchung werden die beiden durch Gelenke verbundenen
Knochen aus ihrer Lage gedrängt, treten aber von selbst wieder in die ursprüng¬
liche Lage zurück, was bei Verrenkungen nicht der Fall ist. Jeder Knochen ist
mit einer dünnen, sehr empfindlichen Haut, der sogenannten Bein haut, über¬
zogen. Sie umgibt den Knochen wie die Rinde den Baum. Ist sie losgelöst,
so stirbt der Knochen ab. Er ist nämlich, wie wir dies an alten, verwitterten
Knochen zuweilen deutlich sehen können, von zahlreichen Kanälchen durchzogen.
In diese Kanäle entsendet die Knochenhaut Nerven und Adern. Die Adern ver¬
sorgen den Knochen mit Nährstoff.