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zurückgeworfen, daß Bild er der Gegenstände entstehen, von denen sie 
ausgehen. 
65. Ebener Spiegel. Ein vor den Spiegel gehaltener Bleistift erscheint 
im Spiegel ebenso groß als der Gegenstand selbst. Entfernen wir den Bleistift 
von dem Spiegel, so rückt das Bild im Spiegel weiter zurück, nähern wir ihn, 
so rückt auch das Bild weiter nach vorn. Die Bilder in einem ebenen 
Spiegel sind dem Gegenstände an Große gleich und erscheinen dem 
Auge ebenso weit hinter dem Spiegel, als sich die Gegenstände vor 
dem Spiegel befinden. Hänge ich den Spiegel senkrecht, so erscheint das Bild 
eines senkrecht davor gehaltenen und mit der Spitze nach oben gekehrten Blei¬ 
stiftes ebenfalls senkrecht und mit der Spitze nach oben. Lege ich aber den Spiegel 
wagerecht, so erscheint der Bleistift zwar auch senkrecht, aber mit der Spitze nach 
unten. Ähnliche Erscheinungen bietet der Wasserspiegel, wo die Bilder der Bäume, 
Häuser und Menschen auf dem Kopfe erscheinen. Heben wir die rechte Hand 
vor dem Spiegel hoch, so erscheint im Spiegel die linke Hand erhoben,- heben 
wir die linke Hand hoch, so erscheint im Spiegel die rechte Hand erhoben. Die 
rechte und linke Seite eines Gegenstandes erscheinen int Spiegel 
miteinander vertauscht. 
66. Hohlspiegel. a) An Wandlampen, Wagenlaternen, Lokomotiven usw. sind häufig 
sogenannte Blenden angebracht. Sie sind meist aus blank poliertem Metall gefertigt und 
haben den Zweck, die Leuchtkraft der Lichtflamme zu verstärken. Eine solche Blende heißt 
auch Hohlspiegel. Sie gleicht einem an seiner inneren Fläche spiegelnden Stück einer Hohlkugel. 
b) Eine gerade Linie, die den Mittelpunkt des Hohlspiegels (v Fig. 28) mit dem 
Mittelpunkte der Hohlkugel (dem Krümmungsmittelpunkte des Spiegels) (e) verbindet, 
heißt die Achse (v e) des Hohlspiegels. Läßt man parallel 
mit dieser Achse die Sonnenstrahlen aus den Hohlspiegel 
fallen, so werden sie von ihm zurückgeworfen und zwar 
so, daß sie sich alle in einem Punkte (b) vereinigen. Diese 
zurückgeworfenen Strahlen lassen sich aus einem Blatte Papier auf¬ 
fangen, das rechtwinklig zur Achse des Hohlspiegels gehalten und v 
auf ihr in entsprechenden Grenzen in der Längsrichtung der Achse 
bewegt wird. Hier werden sie als ein kleiner, heller Fleck sichtbar. Da, 
wo dieser Fleck am kleinsten ist, befindet sich ihr Vereinigungspunkt. 
e) Halte ein Streichholz oder ein Stück Zunder in diesen Ver¬ 
einigungspunkt! Sie entzünden sich. In diesem Punkte vereinigen 
sich nämlich nicht bloß die Licht-, sondern mit ihnen zugleich auch die Wärmestrahlen der 
Sonne. Diese erzeugen dadurch eine solche Hitze, daß sie leicht brennbare Stoffe anzünden. 
Man nennt deshalb diesen Vereinigungspunkt Brennpunkt und gebraucht die Hohlspiegel 
als Brennspiegel. 
ä) Der Brennpunkt liegt in der Mitte des Krümmungshalblnessers (v c). Die Ent¬ 
fernung des Brennpunktes vom Spiegel nennt man Brennweite, die Entfernung des 
Krümmungsmittelpunktes (e) vom Spiegel die doppelte Brennweite- Stellt man die Licht¬ 
flamme genau in den Brennpunkt des Hohlspiegels, so wird die Beleuchtung stärker, als 
wenn sich die Lichtflamme außerhalb des Brennpunktes befindet. Prüfe mit einem be¬ 
druckten Blatte Papier! Die Lichtstrahlen, die vom Brennpunkte aus gegen 
einen Hohlspiegel fallen, werden nämlich alle parallel mit der Achse (v c) 
zurückgeworfen. Sie können daher nicht nach allen Seiten auseinander laufen, sondern 
müssen sich alle nach einer bestimmten Richtung hinwenden, daher die stärkere Wirkung 
der Lichtflamme. Man verwendet den Hohlspiegel auch aus Leuchttürmen. 
67. Vilcler cles Hohlspiegels. a) Halte eine Kerzenflamme zwischen Brennpunkt (b) 
und Hohlspiegel (m g)! (Fig. 29.) Das Bild erscheint aufrecht hinter dem Hohlspiegel, 
Realienbuch B. 23
	        
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