IV 
10 
Die schwingende Kugel bildet mit dem Faden ein Pendel. Hängt die Kugel an 
einem Faden, so hat man ein Fadenpendel; hängt sie an einem Stabe, so hat man 
ein Stangenpendel. 
b) Vergleiche die Zeiträume der einzelnen Schwingungen desselben Pendels 
durch Taktzähleu miteinander! Es ergibt sich, daß die größeren Schwingungen 
nicht länger dauern als die kleineren; denn bei größeren Schwingungsbogen fällt 
das Pendel steiler herab und schwingt daher mit größerer Beschleunigung (S. 7, 
§ 14) als bei kleineren. Die Schwingungen eines und desselben Pendels 
haben gleiche Zeitdauer. (Dieses Gesetz ist nicht ganz genau, jedoch ist der 
Unterschied der Zeitdauer, wenn die Schwingungsweite nicht sehr groß ist, außer¬ 
ordentlich gering.) Lassen wir aber ein kürzeres und ein längeres Pendel 
nebeneinander schwingen, so sehen wir, daß das kürzere schneller schwingt als das 
längere. 
c) Das Perpendikel (?) an unseren Stubenuhren bildet ein Pendel (Stangen¬ 
pendel), das durch ein Gewicht in steter Bewegung erhalten wird. Dieses Gewicht 
(G) hängt an einer Schnur (8) oder einer Kette, die um eine Welle (W) gewickelt 
ist. Die Welle ist mit einem gezahnten Rade, dem Steig¬ 
rade (R), verbunden. Infolge seiner Schwere sinkt das Gewicht 
nach unten und setzt Welle und Steigrad in eine drehende 
Bewegung. Diese Drehung ist ohne Reguliervorrichtung eine 
beschleunigte. (S. 9, § 19.) Damit sie gleichmäßig vor sich 
gehe, ist das Perpendikel, das vor dem Rade an einem Haken 
hängt, mit einem Anker (A) verbunden. Der Anker greift 
bei den Schwingungen des Pendels rechts und links abwechselnd 
in die Zähne des Rades ein, und da das Pendel regelmäßig 
schwingt, so wird die Drehung des Rades eine zwar ruckweise, 
aber regelmäßige. Geht die Uhr zu langsam, so schiebt 
13- man die Pendelscheibe (8ch) ein wenig in die Höhe — verkürzt 
also das Pendel — und dem Übel ist abgeholfen. Wie zu erklären? Was hat 
man zu tun, wenn die Uhr zu schnell geht? Manche Pendeluhren besitzen kein 
Gewicht. Bei ihnen wird eine spiralförmig gewundene Metallfeder durch Aufziehen 
gespannt. Dadurch, daß sie sich wieder aufzurollen strebt, wird das Räderwerk in 
Bewegung gesetzt, die nun durch die Pendelschwingungen geregelt wird. 
21. ^usanirnenkangskornien der Körper, a) Zerbrich einen Holzstab, 
eine Stricknadel, ein Stück Fischbein! Alle diese Körper setzen der Zerteilung einen 
Widerstand entgegen. Welcher den größten? Welcher den geringsten? Jeder Körper 
setzt sich nämlich aus vielen kleinen Teilen (Massenteilchen) zusammen. Die Massen¬ 
teilchen hängen mit einer gewissen Kraft zusammen, ziehen sich an. 
Man nennt diese Kraft Zusammenhangskraft. 
b) Zerteile Holz und Wasser! Durchschneide die Luft mit der Hand! Wo 
ist die Zusammenhangskraft am größten? Wo am geringsten? Je nach der Größe 
der Zusammenhangskraft unterscheiden wir feste, tropsbarflüssige und luftförmige 
Körper! Nenne solche! 
c) Gieße Wasser in ein Glas, dann in eine Tassenschale oder Röhre! Es 
nimmt die Gestalt des Gefäßes an. Ein Stück Holz oder Eisen dagegen behält
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.