IV
12
II. Gleichgewicht und Bewegung tropfbar-flüttiger Körper.
24. Der Druck des Maliers, a) Drücke auf eine mit Wasser gefüllte
Blase! Das Wasser weicht nach allen Seiten hin aus. Denn der Druck, den
man auf eine Flüssigkeit ausübt,
Pflanzt sich in ihr nach allen Rich¬
tungen hin gleich stark fort, und zwar
erleidet eine Fläche um so größeren Druck,
je großer sie ist. Darauf beruht die Ein¬
richtung der hydraulischen Presse. (Fig. 14.)
Sie besteht aus einem weiten und einem
engen Zylinder, die durch eine Röhre mitein¬
ander verbunden sind. In jedem Zylinder
befindet sich ein wasserdichter Kolben. Der
Raum unterhalb der beiden Kolben ist
mit Wasser gefüllt. Wird der kleinere
Kolben abwärts gedrückt, so pflanzt sich
der Druck fort zum großen Kolben. Dieser
trägt eine Preßplatte, mit der er Papier,
Tuch u. a. Gegenstände preßt.
b) Ziehe über das Rohr eines Trich¬
ters einen Gummischlauch, der unten mit
einem Bleistift verschlossen ist, und gieße
Wasser ein. Der Schlauch hängt ruhig,
weil das Wasser nach allen Seiten gleich
stark drückt. Brennt man aber mit einem heißen Nagel eine Seitenösfnung unten
in den Schlauch, so daß das Wasser seitlich ausfließt, so neigt sich der Schlauch
stark nach der entgegengesetzten Seite, weil an der Öffnung das Wasser keinen Druck
ausübt. Durch solchen einseitigen Wasserdruck wird das Segnersche Wasserrad
(Fig. 15) in Bewegung gesetzt. Es ist ein
hohler, drehbarer Zylinder, der unten vier
Arme hat, die alle nur aus einer und zwar
der gleichen Seite durchbohrt sind. Gießt man
in den Zylinder Wasser, so läuft es aus den
Öffnungen der Arme wieder heraus und setzt
den Zylinder in drehende Bewegung. Das
Gewichtstück bei der Abbildung dient dazu, die
Stärke des Wasserdrucks zu prüfen. — Auch
die Wasserschleudern zum Besprengen der Rasen
werden durch einseitigen Wasserdruck in kreisende
Bewegung gesetzt.
c) Meist benutzt man Gewicht und Stoß
des Wassers, um Wasserräder in Bewegung
zu setzen. Man unterscheidet ober-, mittel- und unterschlächtige Wasserräder. Die
oberschlächtigen sind am Radkränze mit Kasten, die mittel- und unterschlächtigen
mit Schaufeln versehen. Die oberschlächtigen wendet man da an, wo starkes
Fig. 14.
Fig. 15.