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drahtrolle gg umgeben ist. Die beiden (Luden dieses Kupferdrahtes gehen nach den 
Klemmschrauben h h und sind mit ebensolcher Rolle auf der Empfangsstation durch zwei 
Leitungsdrähte verbunden, von denen jedoch der eine, ganz wie bei der Telegraphen¬ 
leitung, durch die Erde ersetzt werden kann. (S. 53.) Vor dem Ende, das von der Rolle 
umgeben ist, befindet sich eine dünne, elastische Eisenplatte (e). Spricht man in den 
trichterförmigen Schallbecher (fff) gegen die Eisenplatte (e), so gerät diese in Schwin¬ 
gungen, verändert unausgesetzt ihre Entfernung vom Magnet und verstärkt oder schwächt 
dessen Magnetismus. (S. § 117!) Dadurch aber werden in der Drahtrolle elektro¬ 
magnetische Ströme von wechselnder Stärke hervorgerufen, die sich durch den 
Leitungsdraht bis zur anderen Station fortpflanzen. Hier lausen sie durch die dort befind¬ 
liche Drahtrolle, umkreisen den darin liegenden Magnet und erzeugen in ihm abwech¬ 
selnd stärkeren oder schwächeren Magnetismus. Daher kommt es, daß das vor¬ 
dem Magnetpole befindliche Eisenplättchen bald stärker, bald schwächer angezogen 
wird und so genau in derselben Weife hin und her schwingt wie das Blättchen in 
der Anfangsstation. Dadurch müssen in der Endstation auch dieselben Schallwellen, 
mithin auch dieselben Töne und Laute wie in der Anfangsstation erzeugt werden. 
Das Bellsche Telephon gibt aber die Sprache nur schwach wieder. Um den Ton 
zu verstärken, wendet man jetzt zum Hineinsprechen überall das Mikrophon an. Es 
besteht ans einem runden Kästchen, das drei lose, leicht bewegliche Kohlenstäbchen 
enthält, die an beiden Endeir 
zwischen ausgehöhlten Kohlen- 
stückchen ruhen und durch eine 
dünne Feder an eine Platte 
(Sprechplatte) gedrückt sind. 
Man schickt den Strom einer Bat¬ 
terie zunächst durch die Kohle und 
dann weiter zur nächsten Station, 
wo er durch das Telephon geht. 
Spricht man nun durch das Mund¬ 
stück des Mikrophons gegen die 
Platte, so werden die Kohlenstäb¬ 
chen durch die Schallwellen er¬ 
schüttert, und der Strom, der 
hindurch geht, gerät ins Schwan¬ 
ken. Dieses Schwanken teilt sich 
dem Telephon auf der zweiten 
Station mit, und so werden die 
Töne dort hörbar. — Zum Hören 
benutzt man das eigentliche Telephon. 
Man spricht also ins Mikrophon und 
hört mit dein Telephon. 
119. funkenlelegrapbie. a)Elek¬ 
trische Wellen. Den elektrischen 
Funken der Leydener Flasche kann 
man in einiger Entfernung hören 
imb sehen und mittelst geeigneter 
elektrischer Vorrichtungen (Fritter) 
auch spüren; er erzeugt also nicht 
bloß Schall- und Lichtwellen, son¬ 
dern auch elektrische Wellen. Den 
stärksten elektrischen Funken, den 
Blitz, hört und sieht man nur wenige Meilen weit, die elektrischen Wellen dagegen, die 
durch viel schwächere Funken in Rauen bei Berlin erzeugt werden, spürt man selbst noch 
in Spanien. 
b) Der Fritter. Wir schütten in eine kurze Glasröhre reine Feilspäne von Messing, 
stecken von jeder Seite einen blanken Kupferdraht in die Späne und verbinden den -einen 
G
	        
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