XII 
600 
ii. Chr. 
Darauf begannen die Kampfspiele. In einer abgesteckten 
Bahn, ringsum von Zuschauern umgeben, wurden Wett¬ 
läufe, Ring- und Faustkämpfe, Diskus- und Speerwerfen 
vorgenommen. Die Preisrichter saßen auf einem erhöhten 
Platze und setzten dem Sieger einen Kranz von Ölzweigen 
aufs Haupt. Auf einem anderen Platze, im Hippodrömus, 
fanden Wettrennen zu Pferde und Wettfahrten statt. — Das 
Fest dauerte fünf Tage. Der Sieger wurde im Triumphe von 
feinen Mitbürgern eingeholt. Dichter feierten ihn in Liedern, 
und zu Olympia wurde ihm eine marmorne Bildsäule errichtet. 
Ein größeres Glück konnte sich der Grieche nicht vorstellen, 
als in Olympia als Sieger gekrönt zu werden. — Den Zeit- 
Diskuswerfer. raum von einem Feste zum anderen nannte man Olympiade 
7. Solon in Htben. 600 v. Chr. 
1. erjichung. Ums Jahr 600 v. Chr. gab der weise Solon den Athenern 
Gesetze. Bor allem sorgte er für die Erziehung der Kinder. Es sollte nicht nur 
der Körper durch Übungen stark und gewandt gemacht, sondern auch der Geist durch 
Pflege von Kunst und Wissenschaften gebildet und für das Schöne und Gute empfäng¬ 
lich gemacht werden. Vom sechsten Jahre an besuchten die Knaben die Schule. Dort 
wurden vaterländische Gedichte deklamiert und Gesänge eingeübt. Zum Schreiben 
dienten kleine, mit Wachs überzogene Brettchen, in die die Buchstaben mit einem 
Stifte eingegraben wurden. Die größeren Knaben besuchten das Gymnasium 
Das war ein großes Gebäude mit freien Plätzen, Gärten und Hainen, wo der 
Körper im Laufen, Ringen, Werfen und Springen geübt wurde. Außerdem 
unterwies man die Jünglinge in der Redekunst und ließ sie die Gesetze des Landes 
auswendig lernen. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Jüngling Mitglied 
des Volkes und erhielt Schild und Speer. 
2. Sonstige Staatseinricktungen uncl Gesetze. Solon teilte die Bürger 
nach ihrem Vermögen in vier Klassen. Die drei ersten Klassen allein hatten Zutritt 
zu den Staatsämtern und dienten im Heere als Schwerbewaffnete. Zur vierten 
Klaffe gehörten die Arbeiter, Handwerker und Kaufleute. Sie bildeten im Heere 
die Leichtbewaffneten und die Seesoldaten. An der Spitze des Staates standen neun 
Archonten (Regierer), die von der Volksversammlung jährlich neu gewählt wurden. 
Den Archonten zur Seite stand ein Rat von 400 Bürgern. Die eigentliche Macht 
aber lag in den Händen der Volksversammlung. Sie entschied über Krieg und 
Frieden, setzte die Gesetze fest, bestimmte die Abgaben usw. Aus den jährlich ab¬ 
gehenden Archonten wurde der Areopüg (der höchste Gerichtshof) gebildet. Dieser 
hatte das Recht, einen törichten Beschluß der Volksversammlung aufzuheben, da¬ 
neben aber auch die Pflicht, Mord, Raub u. a. Vergehen streng zu bestrafen. 
8. Kriege mit clen Persern. 
1. îlrsacke. Ums Jahr 500 v. Chr. regierte in Persien der König Darius. 
Als dieser einst mit den in Kleinasien wohnenden Ioniern in Kampf geriet, leisteten 
die Athener ihnen Beistand. Das erfüllte ihn mit Erbitterung. Bei jeder 
Mahlzeit mußte ihm ein Sklave zurufen: „Herr, gedenke der Athener!"
	        
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