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III
iZ8. Der Strauß*
1. Körperbau. Der Strauß ist der größte Vogel. Er wird 2%m hoch. In
seiner äußeren Erscheinung steht er auf der Grenze zwischen Vogel und Säuge¬
tier. Er hält sich in der Wüste auch gern in Gesellschaft von Vierfüßlern
(Zebras und Gnus) auf, die ihn wegen seiner Höhe und seines scharfsichtigen
Auges als Wächter benutzen. Das Auge ist länglichrund und wie bei den
Säugetieren mit Lidern, das obere Augenlid mit Wimpern versehen. Was aber
den Strauß besonders von den übrigen Vögeln unterscheidet, ist, daß er nicht
fliegen kann. Er ist mit seinem schweren Körper nicht für die Luft, sondern
zum Leben auf der Erde geschaffen; seine Beinknochen sind stark und schwer.
Die Flügel sind ihrer Kürze wegen zum Fliegen ganz untauglich. An Stelle
der Schwungfedern treten lange, daunenartige Schmuckfedern, die sogenannten
Straußenfedern, deren Schäfte weich und biegsam sind. Auch am Schwänze
finden sich solche. Sie sehen beim Hahn blendend weiß, bei der Henne unrein
weißlich aus. Im übrigen sind beim Hahn alle Rumpffedern kohlschwarz, bei
der Henne graubraun. Je weniger sich aber der Strauß aufs Fliegen versteht,
desto größer ist seine Kunst im Laufen, worin er die meisten Vierfüßler über¬
trifft. Zu dieser Kunst befähigen ihn besonders seine langen, starken Beine. An
jedem Fuße sitzen nur zwei, aber sehr kräftige Zehen, die fast an den ge¬
spaltenen Huf des Kamels erinnern und von denen die längere mit einem
stumpfen Nagel versehen ist. Auch die Flügel weiß sich der Strauß beim Laufen
dienstbar zu machen, indem er sie dabei ausbreitet und sich dadurch im Gleich¬
gewichte zu erhalten sucht.
2. Aufenthalt und Nahrung. Der Strauß lebt in den Steppen und Wüsten
Afrikas und Arabiens. Zum Aufenthalte in diesen unfruchtbaren Gegenden eignet
er sich besonders durch seine Genügsamkeit; denn wie er schon durch seine Gestalt
an das Kamel erinnert, so ist er auch genügsam wie dieses. Jedoch wählt er in
der Steppe nur solche Stellen zum Aufenthalte, wo es Wasser gibt. Seine
hauptsächlichste Nahrung nimmt er aus dem Pflanzenreiche; er verschmäht jedoch
auch Käfer, Gewürm, junges Geflügel u. dgl. nicht. Sein Magen ist ungemein
stark und kräftig. Wirft man dem Strauße ein kleines Stückchen von einem
Ziegelsteine, eine bunte Scherbe, einen blanken Knopf hin, so hackt er augen¬
blicklich danach und schluckt diese Dinge nicht selten hinunter, ohne Magen¬
beschwerden davon zu bekommen.
3. Das Nest des Straußes besteht nur in einer muldenartigen Vertiefung
im Wüstensande. Mehrere Hennen benutzen nicht selten dasselbe Nest und legen
zu gleicher Zeit abwechselnd ihre Eier hinein. Ein solches Ei hat die Größe eines
Kinderkopfes, wiegt soviel wie 24 Hühnereier und sättigt vier hungrige Personen.
Die am Tage brütende Henne mit angelegtem Kopf sieht einem Stein oder
Ameisenhaufen ähnlich. Nachts brütet der chahn. Die jungen Strauße sind an¬
fangs mit Stacheln besetzt. Erst nach zwei Monaten bekommen sie Federn. In
Ost- und Südafrika wird der Strauß der Federn halber vielfach gezüchtet.
159. Das DilkrohodU*
1. Aufenthalt und Körperbau. Das Nilkrokodil ist besonders in den
Flüssen und S»en Afrikas zu Hause. Am Tage liegt das Ungeheuer nicht selten