Die wichtigsten Metalle. 187 
sammengeschmolzen giebt es Messing. Das Zink kommt in Verbindung mit 
Schwefel als Zinkblende, mit Kohlensäure verbunden als Galmei vor 
(Beuthen, Aachen). Das Zinkweiß, welches als Anstrichfarbe benutzt wird, 
erhält man durch Verbrennen des Zinks (Zinkoxyd). 
8 77. Das Blei unterscheidet sich von allen anderen unedlen Metallen 
durch seine Schwere, schmilzt bei — 3340 0. und ist so weich, daß man es 
mit dem Messer schneiden kann. Es wird zu Röhren, zu Kugeln und Schrot 
und zu mancherlei Legierungen verarbeitet. Beim Schmelzen überzieht es sich 
mit einer grauen Masse, Bleiasche oder Bleiglätte Gleioxyd). Alle 
Verbindungen des Bleies sind giftig. Das Blei wird aus Bleierzen ge— 
wonnen, von denen der Bleiglanz, eine Verbindung von Schwefel und Blei, 
das wichtigste ist. 
8 78. Das Zinn hat eine silberweiße Farbe; es schmilzt bei — 2350 O. 
und uͤberzieht sich dabei mit einem weißen Häutchen von Zinnasche (Zinn— 
oxyd). Es läßt sich zu den dünnsten Blättchen auswalzen und heißt dann 
Blattzinn oder Stanniol. Mit Zinn überzogenes Eisenblech (Weißblech) 
verarbeitet der Klempner zu allerlei Küchen- und Tischgeschirr; auch Kupfer— 
geschirr wird an der Innenseite verzinnt, da das Zinn von sauren Speisen 
nicht gelöst wird. Das Schnelllot der Klempner besteht aus 2 Teilen Zinn 
und 1 Teil Blei. Das beste Zinn liefern England, Spanien und Ostindien. 
8 79. Das Kupfer (nach Cypern benannt) hat eine schöne, rote Farbe, 
die durch den Einfluß der Luft und durch Erhitzen bald verändert wird. In 
feuchter Luft bedeckt es sich mit einem grünen Überzuge (GGrünspan). Läßt 
man saure Speisen in Kupfergefäßen stehen, so bildet sich echter Grünspan 
oder essigsaures Kupfer, ein gefährliches Gift. (Verzinnen der Kupfer— 
gefäße). Das Kupfer ist härter als Silber und weicher als Eisen, es kann 
zu Blech ausgeschlagen und zu feinem Draht ausgezogen werden. Es wird 
benutzt zu Scheidemünzen (Ein- und Zweipfennigstücke enthalten 95 Teile 
Kupfer, 4 Teile Zink und 1 Teil Zinn), zu Küchengeräten (Kesseln), zum Be— 
schlagen der Schiffe u. s. w. 
nn sind: Messing, Tombak, Kanonenmetall, Glockenmetall, 
Neusilber, Bronze. — Kupfererze sind: Rotkupfer, Kupferlasur, Malachit, 
Kupferglanz und Kupferkies. 
8 80. Das Quecksilber ist ein tropfbar-flüssiges Metall von silberweißer 
Farbe. Sein spezifisches Gewicht ist 183,5. Bei einer Temperatur von 
— 409 0. wird es fest, so daß es gehämmert werden kann; bei — 350090. 
verdampft es. Bei gewöhnlicher Temperatur verdunstet es wie das Wasser. 
Weil es sich unter allen Flüssigkeiten am gleichmäßigsten durch die Wärme 
ausdehnt, benutzt man es zur Füllung der Thermometer. Zut Herstellung 
von Barometern eignet es sich wegen seiner bedeutenden Schwere. Das Queck— 
silber und seine Verbindungen sind starke Gifte; in geringen Mengen werden 
dieselben aber auch als Arzneimittel angewendet, z. B. das rote Quecksilber— 
oxyd. Das Quechsilber findet sich gedisegen und mit Schwefel verbunden als 
Zinnober. Quecksilberbergwerke sind: Idria in Krain und Almaden in Spanien). 
8 81. Das Silber gehört zu den edelsten Metallen, weil es nicht rostet 
und von Schwefelsäure und Salzfäure bei gewöhnlicher Temperatur nicht an— 
gegriffen wird. Es wird wegen seines schönen Glanzes zu allerlei Schmuck— 
sachen und Geräten verarbeitet; am häufigsten ist seine Anwendung zu Münzen. 
Das Münzsilber besteht aus 900 Teilen Silber und 100 Teilen Kupfer. Man 
sagt: der Feingehalt der Silbermünzen beträgt 900. Der Feingehalt des
	        
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