188 Chemie und Mineralogie. 
Werksilbers ist meist 750. Das Silber schmilzt bei — 100000. Es findet 
sich gediegen und im silberhaltigen Bleiglanz in den Gebirgen von Sud— 
amerika, in Osterreich und am Harze. Ein kg Silber hat etwa einen Wert 
von 180 M. 
„ Das wichtigste Silbersalz, salpetersaures Silber oder Höllenstein, er— 
hält man durch Auflösen reinen Silbers in Salpetersäure; es ist ein starkes Gift, wird 
aber in der Heilkunde äußerlich angewendet. Pflanzen⸗ und Tierstoffe werden durch 
Höllenstein schwarz gefärbt. (Photographisches Papier.) 
882. Das Gold findet sich in kleineren und größeren Stücken und Kör— 
nern in Gesteinsmassen eingesprengt; durch Verwitterung dieser Gesteine ist der 
goldhaltige Sand entstanden, den viele Flüsse führen (Kalifornien, Neu-Süd— 
wales, Ural, Ostindien und Afrika). Auf den Goldfeldern Amerikas und 
Australiens hat man Goldklumpen von mehreren kg gefunden; gewöhnlich muß 
es aber aus dem goldhaltigen Sande durch Auswaschen (Goldwäscherei) ge— 
wonnen werden. 
Das Gold ist weicher als Silber und zeichnet sich durch seine außer— 
ordentliche Dehnbarkeit aus. Die Verwendung zu allerlei Schmucksachen: 
Ketten, Ringen ꝛc. und zur Herstellung von Goldmünzen ist bekannt. Unsere 
Goldmünzen bestehen aus 900 Teilen Gold und 100 Teilen Kupfer. Der 
Wert des Goldes ist etwa 18 mal so groß als der des Silbers. 
Das Platina ist erst seit der Entdeckung Ämerikas bekannt. Es ist schwerer als Gold, 
weißgrau, weich, sehr dehnbar und schmilzt erst in der stärksten Hitze. Es dient zur Her⸗ 
stellung feuerfester Tiegel. 
8. Die wichtigsten Gesteinsarten. 
8 83. Der Granit findet sich überall und macht die Grundlage der an— 
dern Gesteine aus oder tritt in scharfkantigen, säulen- oder plattenförmigen 
Massen in den Gebirgskämmen hervor (Alpen, Riesengebirge). Man zählt ihn 
zu den Urgesteinen und nimmt an, daß er durch vulkanische Gewalten aus dem 
Erdinnern emporgehoben worden sei. Vereinzelt findet er sich in der nord— 
deutschen Tiefebene in größern und kleinern Blöcken (Findlinge oder erra— 
tische Blöcke). Dieselben sind in vorgeschichtlicher Zeit, als Norddeutschland 
noch Meeresgrund war, von den skandinavischen Gebirgen losgelöst und, in 
Eisschollen eingefroren, hierher gebracht worden. Der Granit besteht aus 
Quarz, Feldspat und Glimmer. Der Feldspat giebt dem Granit eine 
rötliche, weiße oder graue Farbe. Der Quarz erscheint in unregelmäßigen 
Körnern, während der Glimmer in glänzenden, oft silberweißen Blättchen 
vorkommt. Wegen seiner Härte eignet er sich besonders zu Straßenpflaster. 
Durch den Einfluß von Luft und Feuchtigkeit verändert sich der härteste Granit 
an seiner Oberfläche allmählich, er wird weicher und bröckelt ab (das Gestein 
verwittert), Dadurch entstehen die mannigfaltigen Formen, die in den Alpen 
Hörner, Grate und Zinken genannt werden. 
8 84. Der Porphyr ist nächst dem Granit das am häufigsten vor— 
kommende vulkanische Gestein. Er besteht aus einer roten Grundmasse, in 
welcher vereinzelt Körner von Quarz und Feldspat oder von anderen einfachen 
Mineralien eingemengt liegen. Er wird zu Straßen- und Bausteinen, zu Denk— 
mälern, Säulen, Tischplatten, Vasen u. s. w. verarbeitet. 
8 85. Der Basalt, schwarz oder braunschwarz, erscheint als einfaches 
Mineral, da sich seine Bestandteile: Feldspat, Magneteisenerz u. a. mit dem 
bloßen Auge nicht erkennen lassen. Er zeichnet sich durch Festigkeit, Härte und 
Schwere vor andern genengten Mineralien aus; trotzdem verwittert er sehr 
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