Die Erde im allgemeinen.
7
heißt Meerenge, Straße, Kanal oder Sund. — b. Das Meerwasser sieht
meist bläulich »der grünlich aus, hat einen bittersalzigen Geschmack und ist nicht
trinkbar. Im Gegensatz zu dem salzigen Meerwasser wird das Wasser der
Flüsse und Landseen süß genannt. Das Meerwasser kann größere Lasten
tragen als das Flußwasser. — c. Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden.
An manchen Stellen mitten im Meere hat man bei 6000 m Tiefe noch keinen
Grund gefunden. Sehr flache Stellen des Meeres heißen Untiefen. Aus
dem Meere emporragende Felsen nennt man Klippen; liegen sie in einer
Reihe, so entsteht ein Riff. Größere Stücke Land, die aus dem Wasser her¬
vorragen, sind Inseln. — d. In schwülen Nächten leuchtet das Meer zu¬
weilen in prachtvollem Schimmer. Dies rührt von kleinen gallertartigen
Tierchen her, die im Meerwasser schwinimen, und welche, ähnlich den Johannis¬
würmchen, Licht ausstrahlen. — e. Das Wasser des Meeres ist in bestän¬
diger Bewegung. Die Wellen werden durch den Wind vernrsncht. Bei
Sturm steigen sie bis 5 m, zuweilen noch höher. Am furchtbarsten sind die
Wellen, welche sich an steilen Küsten brechen (Brandung). An den Küsten
des offenen Meeres beobachtet man ein regelmäßiges Steigen und Fallen des
Wassers. Das Steigen heißt Flut, das Fallen Ebbe. Jede dieser Erschei¬
nungen hält etwa 6 Stunden an. Ebbe und Flut entstehen durch die An¬
ziehung, welche der Mond und die Sonne auf die Erde ausüben.
t'. Das Meer hat auch Strömungen, und zwar warme und kalte. Der wichtigste
Meeresstrom für Europa ist der Golfstrom. Derselbe kommt aus dem Golf von Mejico
fMöchhikof und fließt nach dem uordwestl. Europa zu bis ins Nördliche Eismeer. Er
mildert, da er ein warmer Strom ist, das Klima im uordwestl. Europa (besonders in
England und Norwegen). Die kalten Meeresströme kommen aus den Polarmeeren und
führen das Wasser dein Äquator zu.
g. Ein St lick Land, welches größtenteils vom Wasser umgeben ist und
nur ans einer Seite mit dem Lande zusammenhängt, heißt Halb in sel. Eine
sehr schmale Halbinsel heißt Landzunge. Den äußersten Vorsprung eines
Landes nennt man Landspitze (Kap), oder, wenn er hoch liegt, Vorgebirge.
Ein schmaler Landstreisen, welcher zwei größere Landmassen miteinander ver¬
bindet, heißt Landenge (Isthmus). Hat ein Erdteil viele in das Land ein¬
schneidende Busen und viele Halbinseln, so ist er reich gegliedert (Europa);
im andern Falle ist er wenig gegliedert (Afrika).
8 6. Klima, pflanzen- und Merlelierr. a. Die Erde ist von einer
Lufthülle (Atmosphäre) umgeben. Die Beschaffenheit der Luft in Bezug auf
Wärme (die obern Luftschichten kälter als die untern), Feuchtigkeit (Regen,
Schnee, Tan, Reif, Hagel) und Bewegung (Wind, Sturm, Orkan) bezeichnet
man mit dem Namen Klima.
b. Erdstriche, die zu geringe Wärme oder zu wenig Niederschläge haben, sind fast
pflauzeuleer (Wüsten). In Gegenden, in denen es im ganzen Jahre nur eine kurze Zeit
regnet, bringt der Boden nur Gras und Kraut, keine'Bäume hervor (Steppen). Erd¬
striche, welche ausreichende Wärme und in allen Jahreszeiten genügende Feuchtigkeit
haben, eignen sich zum Anbau von Kulturpflanzen. In der heißen Zone ist die Pflanzen¬
welt groß und mannigfaltig (Palmen. Zuckerrohr, Kaffee, Kakao, Bauniwvlle, Gewürze
u. a.). Die gemäßigten Zonen eignen sich zum Anbau unserer Getreidearteu. In der
kalten Zone ist der Baumwuchs zwergartig; im äußersten N. (jenseit des 72°) giebt es
nur Moose und Flechten. — c. In der heißen Zone leben riesenhafte und prächtige, aber
auch gefährliche Tiere (Elefant, Löwe, Tiger, Kamel). In den gemüßigten Zonen sind
reißende Tiere selten. Hier sind die nützlichen Haustiere verbreitet. Die kalte Zone ist
arm an Land-, aber reich an Seetieren.
8 7. Der Mensch, a. Man sondert die Menschen in Rassen. Wir merken:
l) die kaukasische Rasse, in Europa, W.-Asien und N.-Afrika. Haut weiß.