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Tierkunde. 
längert sich zu einem 2 m langen, hohlen Rüssel, der unten zwei Nasenlöcher 
und einen fingersörmigen Fortsatz besitzt. Der Rüssel dient dem Elefanten als 
Hand. Er bringt damit seine Nahrung, Gras, Baumblatter, Früchte u. a. m. 
zum Maule, zieht Wasser hinein und spritzt es ins Maul; er verteidigt sich 
mit demselben und hebt schwere Lasten damit auf. Im Oberkiefer stehen 
2 Stoßzähne, welche das wertvolle Elfenbein liefern und bis 50 kg schwer 
werden. Die Zehen an den plumpen Füßen sind mit kleinen Hufen bekleidet. 
Die Elefanten leben im mittleren Afrika, in Ostindien und besonders 
zahlreich ans Ceylon. Sie halten sich in Herden zusammen und lieben die 
Nähe der Flüsse. In Indien werden die wilden Elefanten gezähmt und als 
Last- nnd Dieittiere benutzt; doch ist ihr Unterhalt sehr kostspielig. Sie zeigen 
große Klugheit und bei guter Behandlung auch Anhänglichkeit an ihre Führer. 
In Tiergärten und Menagerieen werden sie zu allerlei Kunststücken abgerichtet; 
sie drehen den Leierkasten, blasen die Mundharmonika u. dgl. Ihr Fleisch wird 
von den Eingebornen gegessen; aus der Haut wird starkes Leder gefertigt. 
t) Wie werden die Huftiere eingeteilt? 2) Nenne a) Jagdtiere, b) Haustiere unter 
den Huftieren und gieb von letzteren den Hauptnutzen an! 3) Welchen Wer, nimmt 
die Nahrung bei den Wiederkäuern? H) Vergleiche p)ferd und Esel miteinander! 
5) Vergleiche Schaf und Ziege! s) Beschreibe die Hörner nnd Geweihe der Wieder¬ 
käuer I 7) Warum wird das Dromedar das Schiff der Wüste genannt? 
§ 8. Raubtiere. Der Hund hat den Menschen als Freund und Diener 
über die ganze Erde begleitet. Dadnrch sind eine Menge Abarten oder Rassen 
entstanden, welche in Gestalt und Aussehen oft recht verschieden sind, doch findet 
sich bei allen auch viel Übereinstimmendes. Der Kopf ist meistens länglich, 
die Brust stark, der Körper an den Weichen etwas eingezogen. Im Maule 
befinden sich in jeder Kinnlade 6 Schneidezähne, jederseits oben und unten ein 
langer Eckzahn und mehrere spitzhöckerige Backenzähne, die in Lücken-, Rei߬ 
oder Fleisch- und Mahl- oder Höckerzähne zerfallen (Raubtiergebiß). 
Beim Gehen tritt der Hund mit den Zehen auf (Zehengänger). 
Die Hunde sind wachsam, klug, gelehrig und ihrem Herrn treu und folg¬ 
sam. Bon den Sinnen ist der Geruch am stärksten entwickelt; sie finden die 
Spur des Wildes und ihres Herrn durch ihn. Sie werden zu verschiedenen 
Zwecken benutzt. Als Haushunde hält man den klugen, gelehrigen Pudel und 
den häßlichen Pinscher; zur Jagd benutzt man Winchhund, Hühnerhund 
und den krnmmbeinigen Dachshund; zum Hüten des Viehes Spitz und 
Schäferhund; als Hofhunde Bullenbeißer, Doggen nnd Neufundlän¬ 
der. Die Eskimos benutzen ihre rauhhaarigen Hunde zum Ziehen der Schlitten. 
Leider ist das treue Tier mancherlei Krankheiten ausgesetzt. Es wird von 
Ungeziefer und Würmern arg geplagt; die Eier der letzteren überträgt es 
durch Lecken auf den Menschen, wodurch mancherlei schmerzhafte Leiden ent¬ 
stehen. Man dulde daher nie, daß Hunde die Hände oder das Gesicht belecken. 
Die entsetzlichste Krankheit aber ist die Tollwut, die durch den Biß auf Tiere und 
Menschen" übertragen wird. Wird jemand von einem tollen Hunde gebissen, 
so muß sofort der Arzt herbeigeholt und die Wunde bis zu dessen Ankunft 
mit lauwarmem Salzwasser ausgespült werden. 
§ 9. Der Fuchs wird etwa so groß wie ein kleiner Schäferhunds Der geschmeidige 
Körper ist mit einem roten Pelze bekleidet. Der Kopf ist rundlich, die Ohren aufrecht¬ 
stehend, die Schnauze spitz. Die schiefstehenden Augen verleihen dem Gesichte den Aus¬ 
druck der Verschlagenheit. Das Maul ist mit spitzen Zähnen besetzt. Die Beine sind 
nur dünn, aber seh nist Der buschige Schwanz erreicht % der Körperlänge. 
Der Fuchs bewohnt das mittlere und nördliche Europa und lebt in einem unter¬ 
irdischen Bau, den er gern an einem sonnigen Waldabhange anlegt. Bon dem weich-
	        
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