Full text: Die Praxis des zweiten Schuljahres in katholischen Volksschulen

Biblische Geschichte. 
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die vielleicht lange, allzu lange solche Lieder nicht mehr gesungen oder 
gar gehört haben, von ihren Kindern diese Lieder hören? 
Bezüglich der methodischen Behandlung der Lektionen sei noch bemerkt, 
daß ich die Ausarbeitungen in derselben Weise biete wie die des ersten 
Schuljahres. Wenn ich nun bei den behandelten Lesestücken die 
Formelstufen Herbarts zugrunde legte, während ich hier einzelne Punkte 
-(Verknüpfung, Zusammenfassung) durchweg fortließ, so geschah das 
mit Absicht. Der aufmerksame Leser wird bald herausfinden, wie ich 
hier die nicht besonders aufgeführten Punkte mit den anderen verbunden 
habe, und daß es, wie ich in der Vorbereitung zum deutschen Unter¬ 
richte gesagt habe, trotz aller Anerkennung der Formalstufen nicht 
nötig ist, so starr an denselben oder an der angeführten Reihenfolge 
festzuhalten. — Die Lektionen machen ebensowenig wie die der „Praxis 
des ersten Schuljahres" Anspruch auf Vollständigkeit. Die Kinder 
des zweiten Schuljahres müssen immer mehr und mehr zum zusammen¬ 
hängenden Erzählen angehalten werden, aber Auswendiglernen der 
ganzen Lektionen ist auch gewiß hier noch zu srühh. In manchen 
Schulen wird den Kindern des zweiten Schuljahres zu diesem Zwecke 
schon die biblische Geschichte in die Hand gegeben. Ich halte das 
nicht für praktisch. Will man aber den Kindern die biblische Geschichte 
als Lesebuch geben, so geht das ja noch an. Hierbei möchte ich aber 
nicht unterlassen, auf die Erklärung der biblischen Bilder hinzuweisen, 
die bei oft mangelhafter Ausführung im Bliche doppelt nötig ist. 
Werden während des Unterrichtes große Anschauungsbilder gebraucht, 
so muß der Lehrer sich diese gründlich ansehen und mit den Bildern 
im Buche wohl vergleichen; er wird sich wundern, was er da manch¬ 
mal bezüglich der Sache findet. Selbst die Bilder unserer kleinen 
biblischen Geschichte sind sachlich nicht einwandfrei und bedürfen vor¬ 
sichtiger Behandlung. Ich verweise hier nur auf einige sachliche 
Unebenheiten der Kölner kleinen biblischen Geschichte. 
1. Vergleiche das Bild des Tempels Seite 33 mit dem Seite 36! 
Beide Lektionen kommen freilich für das zweite Schuljahr nicht in 
Betracht. Auch stand zur Zeit des Zacharias der Tempel Salomons 
nicht mehr. Die Verschiedenheit der Darstellung darf aber nicht 
übersehen werden. 
2. Seite 28 ist die Schrift auf den Tafeln anders als Seite 36. 
3. Bei der Lektion „Die Weisen ans dem Morgenlande kommen 
zur Krippe" heißt es Seite 42: „Und sie gingen in das Haus" re. 
Auf dem Bilde spielt sich die Geschichte vor dem Hause ab. 
Über Auswendiglernen siehe das Kap. Deutsch. Stilistische Übungen 2, letzter 
Abschnitt.
	        
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