A. Geographie
I. Zur Heimatkunde.
* § 1. Korizonl und Kimmetsgegenden. Die Kreislinie, in der sich
scheinbar Erde und Himmel berühren, heißt Gesichtskreis oder Horizont.
Je höher der Standpunkt, desto größer der Horizont. Der Horizont wird in
Himmelsgegenden eingeteilt. Die Haupthimmelsgegenden heißen: Morgen oder
Osten, Abend oder Westen, Mittag oder Süden, Mitternacht röo
Norden. Die Nebenhimmelsgegenden sind: N.O., S.O., S.W., N.W. Ein Bild
des Horizontes mit Angabe der Himmelsgegenden heißt Windrose (Kompaß)
* § 2. Der Wohnort. Man unterscheidet Dörfer und Städte. Größere
Dörfer, in denen Jahrmärkte abgehalten werden, nennt man Marktflecken
Befindet sich in einem Dorfe eine Kirche, so ist es ein Kirchdorf. Die Be¬
wohner der Dörfer beschäftigen sich zumeist mit Ackerbau und Viehzucht. Überall
wohnen Handwerker, Kaufleute und Beamte. — Die Häuser eines Ortes sind
teils Privathäuser, teils öffentliche Gebäude (z. B. Kirche, Schule, Rat¬
haus). Sie stehen gewöhnlich in Reihen nebeneinander und bilden Straßen
und Gassen. Ein großer von Häusern umgebener Raum heißt Platz.
* 8 3. Die Umgebung des Wohnortes, a. Eine Erdstrecke ohne
merkliche Erhöhungen und Vertiefungen heißt Ebene. Es giebt Tief¬
ebenen und Hochebenen. Die Erhöhungen der festen Erdoberfläche führen
die Namen Anhöhe, Hügel, Berg. Bei einem Berge unterscheidet man
Fuß, Gipfel und Abhang. Letzterer kann sanft, steil oder jäh sein.
Bergketten oder Berggruppen, die eine bedeutende Höhe haben und vorherr¬
schend aus festem Gestein bestehen, nennt man Gebirge (Kamm, Thal,
Schlucht). — b. Wo Wasser aus der Erde quillt, ist eine Quelle. Aus ihr
bildet sich ein Bach, Fluß, Strom (Haupt- und Nebenfluß). Die Rinne, in
der das Wasser fließt, heißt Bett. Die Ränder desselben sind die Ufer
(rechtes und linkes User). Die Stelle, wo ein Fluß in ein anderes Gewässer
fließt, heißt Mündung. Was nach der Quelle zu liegt, ist oberhalb, was
nach der Mündung zu liegt, ist unterhalb. Die Oberfläche eines Gewässers
heißt fein Spiegel. Erhebungen des Grundes gehen oft bis dicht an den
Spiegel und heißen Sandbänke, wenn sie aus zusammengehäuftem Sand be¬
stehen. — Große vom Lande eingeschlossene Wasserbecken führen den Namen
Seen. Künstlich angelegte kleine Seen heißen Teiche. Ein kleines Wasser¬
becken von geringer Tiefe mit meist trübem, unreinem Wasser nennt man
Tümpel oder Pfuhl. — c. Der gewöhnliche, fruchttragende Boden wird
Humus genannt. Sehr fetter, am Wasser gelegener Boden, der üppiges Gras
und Getreide erzeugt, heißt-SN arschland. Besteht der Boden aus reinem
Sand, und ist er zum Anbau von Pflanzen nicht geeignet, so heißt er Wüste.
Ist der Sand noch mit Erde vermischt, so daß er Gras, spärliches Getreide,
Buchweizen und Nadelhölzer (Kiefern, Fichten) trägt, so heißt er Heide. Ist
Anmerkungen über die Aussprachezeichen bei geographischen Namen (angewendet auf a).
ä bedeutet langes betontes a; ä bedeutet kurzes betontes a.
a bedeutet langes unbetontes a; a bedeutet kurzes unbetontes a.
Die durch * bezeichneten Abschnitte sind besonders für die Mittelstufe berechnet.