III
Pflanzenkunde.
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Vieh nicht angerührt. Man kann beobachten, wie Schafe und Rinder um ihn
herum grasen, ohne ihn zu fressen. Im Heu getrockliet, kann er aber vom Vieh
ohne Schaden genossen werden.
4. Gäste beim scharfen Hahnenfuß. Zahlreiche Kerbtiere (Fliegen, Käfer,
Bienen, Schmetterlinge) kommen, um Honig zu naschen. Die glänzende, gelbe
Farbe seiner Blüten lockt sie an. Durch den hohen Stengel und die langen
Stiele werden die Blumen über das grüne
Gras der Wiesen emporgehoben und leuchten
weithin. Regen und Tau können den Honig
nicht aus der Blüte wegspülen. Das Honig-
schlippchen verhindert auch, daß er verdunstet
und austrocknet. Die Blume schließt sich und
wird nickend bei feuchtem Wetter und in der
Dunkelheit.
5. Wie vermehrt er sich? Der scharfe
Hahnenfuß trägt rnehrere Fruchtköpfchen und
in jedem viele Früchtchen. Wenigstens einige
kommen zur Reife und zum Keimen. Das
ist von großem Nutzen für die Pflanze, da
die Wiesen meist gemäht werden, bevor die
Früchte gereift sind. Die Früchte sind leicht
und werden vom Winde davongetragen und
verbreitet. Kommt es in einem Jahre nicht
zur Fruchtbildung und Samenreife, so viel¬
leicht doch im folgenden Jahre; denn der
Wurzelstock treibt in jedem Frühjahr neu aus.
Die nächsten Verwandten find die vielen Hahnenfußarten in Wiese, Feld und Wald, der
kriechende, knollige (Bild 2) und brennende Hahnenfuß. — Der Wasserhahnenfuß hat
sich seinem Wasseraufenthalt angepaßt. Sein Stengel ist lang und seilförmig. Wo er sich unter
Wasser hält, besitzt er dünne, fein zerteilte, untergetauchte Blätter. Die blühenden Enden und
Zweige tragen derbe, nierenförmige, drei- oder fünflappige Schwimmblätter mit unbenetzbarer
Oberseite. (Wieso ist diese Anpassung vorteilhaft für sein Leben?) Trocknet das Wasser
aus, so wird er zur Landpflanze; die zerschlitzten Blätter verlieren sich, und breite, saftige Blätter
treten an ihre Stelle. Die Blumenkrone ist weiß. — Weiterhin gehören hierher die Dotter¬
blume, das zierliche Osterblümchen (Windröschen), das Leberblümchen und die im
Garten als Zierpflanzen gebauten Akelei, Nieswurz, Pfingstrose, Schwarzkümmel,
Eisenhut, Rittersporn u. a. — Die Waldrebe und die Küchenschelle haben an ihren
Früchten besondere Flugvorrichtungen gebildet.
Vorratsspeicher der Pflanzen.
1. Welche Bedeutung haben die Knollen für die Pflanzen? Bei einer großen Anzahl
von Pflanzen finden sich Knollen, unterirdische bei Kartoffel, Georgine, Lerchensporn, dem
knolligen Hahnenfuß; Brutknöllchen bei Kaiserkrone, Lilie und Scharbockskraut. Georginen
und Kartoffeln werden bei ihrer Anzucht durch Knollen vermehrt. Die Knollen enthalten
die ersten Nährstoffe für die austreibende Pflanze: Stärkemehl. Sie sind Vorratsspeicher.
2. Welche andern Vorratsspeicher finden sich bei Pflanzen? Auch Zwiebel und
Wurzel stock dienen der Aufsammlung von Nährstoffen. Ehe Blätter und Stengel gegen
1*
2. Stammknollen des knolligen
Hahnenfußes, p.
a Vorjähriges,
b diesjähriges Stammstück.