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Naturbeschreibung. 
III 
Die Lungen der Kriechtiere sind häutige Säcke, die von Blutgefäßen durch¬ 
zogen sind. Bei Schlangen und Eidechsen ist die linke Lunge verkümmert, die 
rechte aber sehr lang gestreckt. Beim langsamen Verschlingen der Beute kann 
deshalb immer noch ein Teil der Lunge tätig sein. 
Die Lurche atmen in ihrer Jugend (als Kaulquappen und echte Wassertiere) 
durch .Kiemen. Später wachsen ihnen die Lungen. Beim Atmen können die 
Frösche ihren Brustkorb nicht erweitern. Sie schlucken deshalb Luft in die 
Lungen. Sie atmen auch durch die Haut. Deshalb können sie sich lange unter 
Wasser aushalten. 
Die Fische atmen durch Kiemen. Durch den Mund nehnren sie Wasser 
auf und drücken es durch die seitlich am Kopfe stehenden Kiemendeckel wieder 
heraus. Die Kiemen bestehen aus zwei Reihen dünner, roter Blättchen, die 
von dem knöchernen Kiemenbogen geschützt werden; ihre rote Farbe rührt von 
den zahlreichen kleinen Blutgefäßen her. Sie nehmen die im Wasser befindliche 
Atemluft auf und geben ihre Kohlensäure ab. Wenn Fische an der Oberfläche 
oes Wassers nach Luft schnappen, dann fehlt es dem Wasser an ausreichender 
Atemluft. (Fische im Aquarium.) 
Die Gliedertiere atmen durch Tracheen. Das sind zahlreiche dünnwandige 
Röhren, die den Körper durchziehen und in besondern Atemlöchern nach außen 
münden. Die Luft in den Tracheen gibt Sauerstoff ab und nimmt Kohlensäure 
auf. Durch abwechselndes Zusammenpressen der Atemröhren wird die Atem¬ 
luft gewechselt. Die niedersten Tiere besitzen keine besondern Atmungswerk¬ 
zeuge. Der Austausch der Gase findet durch die ganze Körperoberfläche statt. 
Die Atmungswerkzeuge entsprechen dem Mittel, in dem die 
Tiere leben. 
Vom Vlutumlauf. 
Welche Aufgabe hat das Blut im tierischen Körper? Die in der Nahrung 
aufgenonunenen Nährstoffe werden durch die Verdauungssüfte gelöst, durch 
die Darmwände aufgesaugt und gelangen als Nährsaft in das Blut. Das Blut 
führt sie zu den Körperteilen, wo sie zum Ausbau des Körpers verwendet werden 
sollen. Bei jeder Muskel- oder Nerventätigkeit findet aber eine Verbrennung 
einzelner Teile statt. Dabei entstehen Sauerstoffverbindungen, z. B. Wasser, 
Kohlensäure, Salze. Diese müssen aus dem Körper entfernt werden. Das 
Blut nimmt sie auf und trägt sie fort. Die Kohlensäure gelangt in die Lungen 
und wird mit ihrer Hilfe entfernt und ausgeatmet. Auch das Wasser wird als 
Wasserdampf ausgeatmet oder als Schweiß durch die Schweißdrüsen der Haut 
abgesondert oder im Harn mit den Salzen ausgeschieden. Der Sauerstoff aber, 
der bei der Atmung aufgenommen ist, getaugt mit dem Blute in den roten 
Blutkörperchen zu allen Stellen des Körpers, um hier den Stoffwechsel und 
damit Wärme und Arbeitsleistung zu ermöglichen. Das Blut hat also eine 
dreifache Aufgabe: es führt deu einzelnen Körperteilen die Nährstoffe
	        
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