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Geschichte.
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macht als die Gaugrafen. Sie hatten das Land vor Einfällen der Nachbarn zu
schützen und durften deshalb im Notfälle die wehrhaften Männer aus dem
benachbarten Gau zu den Waffen rufen. Zur Verwaltung der königlichen
Güter sDomänerZ wurdet: Amtmänner eingesetzt, die dort im Namen des
Königs Recht sprachen. Einen Hausmeier gab es nicht mehr. Für mehrere an¬
stoßende Gaue wurden in jedem Jahre zwei Königsboten (Sendgrafen)
ernannt, ein weltlicher Großer und ein Bischof. Sie mußten im Lattde umher¬
reisen, die Beamten beaufsichtigen und den König in wichtigen Angelegenheiten
vertreten. Im Namen des Königs hielten sie Gericht an gewohnter Mahlstatt,
wobei ihnen der Gaugraf und die Schöppen zur Seite standen. Ein Mönch saß
dabei und schrieb die Verhandlungen ttieder. Die Königsboten nahmen bei dein
Gericht auch von allen denen den Eid der Treue ab, die seit dem letzten Gericht
das 12. Lebensjahr vollendet hatten; sie lasen dem versammelten Volke die
Gesetze des Königs (Kapitularien, weil sie in Kapitel geteilt waren) laut und
öffentlich vor, schärften die Bestimmungen über den Heeresdienst ein und
forderten jedermann auf, Klagen vorzubrirrgen, die etwa gegen den Gaugraferr
zu erheben wären. Die Kläger traten vor. Jeder von ihnen legte die Hand
auf das Kruzifix, das ihm der geistliche Königsbote vorhielt und bekräftigte
damit seine Aussage. Sechs Eideshelfer traten ihm zur Seite, um zu bekunden,
daß er keines falscher: Eides fähig sei. Das Urteil wurde durch die Schöppen
gesprochen, die der weltliche Königsbote einzeln befragte. Nach ihrer Rückkehr
an den Königshof mußten die Königsboten über ihre Reise eiugeherrd Bericht
erstatten. Zum Kriege berief der König feine Vasallen, die mit ihrer: Leuten
zu ihm zu stoßen hatten. Die geistlichen Vasaller: ließen sich dabei durch
ihre Vögte vertreten. Außerdem bot der König den Heerbarrr: der Freien
auf. Mehrere ärmere Freie brauchten dabei nur gemeinsam einen Mann
zu stellen. Sold gab es nicht, sondern jeder Freie mußte sich im Felde
selbst unterhalten. Deshalb war der Kriegsdienst sehr drückend. Irr: Mai
hielt Karl nach alter Sitte das Maifeld ab und zeigte sich dort als oberster
Richter. Aber er erließ auch unter dem Beirat seir:er Vasallei: schriftliche Ver¬
ordnungen, die sich auf kirchliche und weltliche Dinge bezogen. Die Einkünfte
des Königs bestanden hauptsächlich in dem Ertrag feiner Krongüter. Einen
festen Wohnsitz hatte er nicht. Sehr gern hielt er sich in seiner: Pfalzen
sSchlösseriZ am Rhein auf. Am liebsten weilte er jedoch in Aacher:, das er
wegen seiner warmen Schwefelquellen gern besuchte.
4. Sorge für die Kultur des Landes. Karl der Große war eifrig darauf
bedacht, den Ackerbau zu heben. Seine Domänen wurden Musterwirtschaften
für das gange Reich. Durch Ausroden dichter Wälder gewann man viel frucht¬
bares Land zum Anbau vor: Getreide. Auch der Weinbau wurde verbessert
und vom Rhein aus im Lar:de verbreitet. Auf den Gütern fanden Handwerker
reiche Beschäftigung. Sie waren jedoch Hörige; denn ein freies Handwerk
gab es noch nicht. Um den Har:del zu fördern, befahl Karl den Bischöfen, nach
dem Schluß des Gottesdienstes Märkte abhalte:: zu lasser:, die mar: Messen
nannte.
Hirts neues Realienbuch. Geschichte. 2 E