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Naturlehre. 
IV 
K. Nährstoffe. 
I. Aufgabe. 
Der Hunger nötigt uns, Nahrungsmittel aufzunehtuen. Sie sollen dem 
jugendlichen Körper die Stoffe zuführen, deren er zu seiner völligen Entwicklung 
bedarf. Durch sie werden die durch Bewegung und Atmung verbrauchten Stoffe 
wieder ersetzt. Die zum Leben notwendige Körperwärme kann nur durch die 
Ernährung erhalten werden. Die Nahrungsmittel müssen demnach Baustoff 
und Heizutlgsmaterial darbieten. 
II. Baustoffe. 
1. Das Eiweiß bildet Fleisch und Blut. Dem Körper wird es beim Genüsse 
der Hühnereier zugesührt. Es findet sich im Muskelfleische der Säuge¬ 
tiere imb Vögel, besonders reichlich in dem der Seefische. Beitn Gerinnen 
der Milch scheidet es sich als Käsestoff ab. Hülsenfrüchte sind reich an Eiweiß. 
In dem Getreidekorn bildet es den nahrhaften Kleber, der zwischen 
Mehlkern und Samenschale liegt. 
Beim Kochen der Eier gerinnt es. Geht es in Fäulnis über, so bilden 
sich Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Kohlensäure und Wasser. (Nachweis!) 
Eiweiß besteht demnach aus Schwefel, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff 
und Sauerstoff. In Salzwasser löst es sich auf. Beim Kochen scheidet es sich aber 
wieder in weißlichen Flocken ab. Wird Fleisch mit kaltem Wasser „angesetzt", 
so verliert es einen Teil des wichtigen Eiweißes. Im heißen Wasser oder 
Fett schließen sich die Poren an der Außenfläche und halten das nahrhafte 
Eiweiß zurück. 
2. Das Kochsalz, a) Bedeutung. Das Kochsalz ist für die Ernährung 
von hoher Bedeutung. Es gibt als Würze der Speise Wohlgeschmack. Da es 
aber ein Bestandteil unsers Körpers ist, muß es auch als Nahrungsmittel 
regelmäßig ausgenommen werden. Dann befördert es die Auflösung des Ei¬ 
weißes, indem es die Verdauungsorgane zu einer stärkeren Absonderung der 
Säfte anregt. Beim Eiupökeln dient es der Erhaltung der Fleischwaren, 
indem es die Fleischfasern zusammenzieht, den Fleischsaft austreibt und die 
Poren verschließt. Dadurch wird das Eindringen der Luft und der Spaltpilze 
verhindert und die Verwesung verhtitet. Deshalb wird das Salz auch in der 
Gerberei (S. 127) verwendet. Bei der Herstellung der Soda (S. 113) und 
bei der Seifenbereitung (S. 114) ist es unentbehrlich. Welche Sprichwörter 
und sprichwörtlichen Redensarten lassen die Wertschätzung des Salzes im 
Volke erkennen? 
b) Gewinnung. Salzlager entstanden in abgeschlossenen Meeresbuchten, 
wenn das Meerwasser verdunstete und das Salz zurückließ. (Kaspisches Meer.) 
Es wurde im Laufe der Jahre von Sand bedeckt. Heute fördert es der Berg¬ 
mann in den Steinsalzbergwerken von Staßfurt in der Provinz Sachsen 
und Wieliczka in Galizien wieder ans Tageslicht. Salzquellen entstehen aus 
Steinsalzlagern und liefern grünliche, bittersalzige Sole. Sie wird in