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Fünen die Brücke zum Norddeutschen Tieflande. Die Westseite wird vom 
Atlantischen Ozean, die Ostseite von der Ostsee, die Nordseite vom Nördlichen 
Eismeer bespült. Das kammlose Skandinavische Gebirge durchzieht die Halb¬ 
insel der Länge nach. Der Westen ist Gebirgsland, der Osten Flachland. 
Die Flüsse haben daher meist östliche Richtung. Da sie ein starkes Gefälle 
zeigen und viele Wasserfälle bilden, eignen sie sich für die Schiffahrt nicht. 
Das südöstliche Flachland hat wie Finnland große Seen. Die größten sind der 
Wener-, Wetter- und Mälarsee. Durch die Götaels (ein Kanal umgeht die 
Trollhättafälle), den Wener- und Wettersee und den Götakanal wird das 
Kattegat mit der Ostsee verbunden. Die ozeanische Küste hat Seeklima, das 
durch eine warme Meeresströmung, den Golfstrom, noch milder wird, so 
daß die Häsen bis ins Nördliche Eismeer eisfrei bleiben. Am Eismeer 
liegt die nördlichste Handelsstadt Hammerfest, wo der längste Tag 
21/2 Monat dauert. — Auf der Ostseite herrscht Landklima. Der Bottnische 
Meerbusen friert jeden Winter zu. Haparanda an der Nordseite des Meer¬ 
busens hat eine Wetterstation. — Die Halbinsel ist 722 000 qkm groß 
— 1V3 Deutschland, hat aber nur 7,2 Mill. Bew. Auf 1 qkm wohnen 
10 Menschen. Der Westen ist Norwegen, der Osten Schweden. 
Die Landschaften. 
Die felsige Westküste ist sehr zerrissen und buchtenreich. Zahllose kahle 
Felseninseln oder Schären begleiten sie, z. B. die Löfotinseln. Solche Felsen- 
tnseln liegen auch an Schwedens und Finnlands Küsten. Die Schären schützen 
die Buchten, gefährden aber die Einfahrt der Schiffe („Der Lotse"). Lange, 
schmale Meeresarme, die Fjorde, an deren Seiten die Felswände steil aufragen, 
dringen tief ins Land. Der längste ist der (söhgnefjor) Sognefjord, fast 
200 km lang. Die Küste ist also eine Fjordküfte. Die Fjorde sind vom 
Meer ausgefüllte, frühere Flußtüler. Sie erschließen das Innere, das sonst 
unzugänglich wäre. Das Schiff ist darum das Hauptverkehrsmittel, uitd 
die Bewohner sind Schiffer, Fischer und Schiffsbauer. Norwegen hat eine 
große Handelsflotte (Segelschiffe). Zahlreiche Fischerboote fahren auf den 
Fischfang aus; denn die seichten Küstengewüsser sind Fischgründe und reich 
an Heringen, Schellfischen, wie auch an Hummern und Seehunden. Auch 
ist der Fang zwischen den Inseln und Fjordeingängen, wo die Fische haufen¬ 
weis zusammentreffen, leicht. Zur Laichzeit kommen Unmengen von Heringen 
hierher. Bergen ist der Hauptfischmarkt. Aus den Felsklippen nisten See¬ 
vögel (Möven, Eiderenten) in großer Zahl. Man fängt sie ihrer Federn 
wegen (Eiderdunen). Etwas Ackerbau und Viehzucht wird in den Tälern 
getrieben. Obst gedeiht bei dem milden Klima besonders bei Drontheim. 
Von hier gehen ganze Schiffsladungen ins Ausland. 
Die innern Hochflächen (Fjelde) des kammlosen Gebirges find rauh 
und meist ohne Baum- und Graswuchs, daher fast menschenleer. Alles 
Leben scheint erstarrt zu sein. Über der Landschaft lagert eine Totenstille, 
die nur durch die zahlreichen Wasserfälle, welche von den Gletschern gespeist 
werden, unterbrochen wird. Aber 8 von Kristiania liegt ein kleines Tiefland, 
das einzige in Norwegen, unb hier kann Ackerbau und Viehzucht getrieben
	        
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