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Gesäßen aufbewahrt werden. Erst bei —39° C. erstarrt Quecksilber zu einem
weißen, hämmerbaren Metalle; schon bei 360° C. siedet es. Das spez. Gewicht
des Quechilbers ist 13,5. Es findet sich selten gediegen, kommt aber oft in
Verbindung mit Schwefel als Zinnober vor. Berühmte Quecksilber¬
bergwerke sind zu Jdria in Jllyrien und zu Almaden in Spanien. Am
häufigsten verwendet man das Quecksilber zur Füllung von Barometer
und Thermometer, zur Spiegelbelegung, zur Feuervergoldung und zur
Ausscheidung des Goldes und des Silbers aus andern Mineralien. — Das
silberweiße Platin zeichnet sich durch sein hohes spez. Gewicht (22), seine
Dehnbarkeit, Haltbarkeit und seinen hohen Schmelzpunkt aus (1775° C.).
Es kommt fast nur gediegen in kleinen Körnern vor, aber niemals ganz
rein. Hauptfundort für Platin ist der Ural. Seine Eigenschaften machen es
besonders zu dünnen Blechen und Drähten, zu mathematischen und
physikalischen Instrumenten und zu Schmelztiegeln sehr geeignet.
1. Warum wird Silber in manchen Speisen schwarz? — 2. Wieviel wiegt ein ccm
der 4 Edelmetalle? — 3. Wäge einen silbernen Gegenstand und bestimme danach seinen
Rauminhalt! — 4. Was bedeutet der Name Quecksilber? — 5. Warum ist das Arbeiten
mit Quecksilber gesundheitsschädlich?
8 161. Der Schwefel.
Der Schwefel ist sogleich an seiner hellgelben Farbe (schwefelgelb)
zu erkennen und besitzt fast immer Glanz. Seine Härte gleicht der des
Kochsalzes, doch ist er sehr spröde und doppelt so schwer als Wasser. Beim
Reiben mit Wolle oder Seide wird er elektrisch und verbreitet einen eigen¬
tümlichen Gemch. Bei 111° C. schmilzt der Schwefel zu einer dünnflüssigen
Masse, welche bei 200° C. dickflüssig, bei 250° C. wieder dünnflüssig wird
und bei 420° 0. siedet. In der Siedetemperatur verdampft er, entzündet
sich leicht und brennt mit bläulicher Flamme. Schwefel, der in der Luft
verbrennt, verbindet sich mit dem Sauerstoff zu einer stechend riechenden
Luftart, der s ch w e f e l i g e n S ä u r e. Fängt man die Schwefeldämpfe
in einem Gefäß auf, so verwandeln sie sich durch Abkühlung in ein staub¬
feines Pulver, welches Schwefelblume genannt wird. — Der
Schwefel kommt bei uns in der Hilsmulde bei Weenzen rein vor,''wo er den:
Gips (= schwefelsaurer Kalk) als handgroße Stücke eingelagert ist. Die
reichsten Funde von reinem Schwefel hat man auf der Insel Sizilien ge¬
macht. Bon hier aus wird auch ganz Europa mit Schwefel versorgt. Weck
verbreitet ist er in der Verbindung mit andern Mineralien, die fast immer,
wenn sie mit „Kies, Glanz oder Blende" bezeichnet werden, außer dem
Metall auch Schwefel enthalten (Schwefelkies, Kupferkies, Bleiglanz,
Zinkblende). In der Natur ist der Schwefel weit verbreitet. Er kommt vor
in schwefelsauren Salzen, wie Gips, Schwerspat, Vitriol: er ist enthalten