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Filzmütze.) Auf Sumpfebenen und in schattigen Bergwaldungen wächst 
dies größte unserer Moose in dichten Polstern. Der Stengel trägt 
keine Äste, sondern an seinem oberen Teile grüne Blätter und darunter 
braune Haare, die der Pflanze als Wurzel dienen. Auf dem Stengel 
sitzt eine 4-seitige Kapsel, die im Jugendzustande von einer filzigen 
Mütze geschützt wird. Bei der Reife fällt die Mütze ab, und von der 
Kapsel löst sich ein Deckel los. Damit aber die Sporen nicht alle auf 
einmal ausgestreut werden, ist der Rand der Kapsel mit Zähnen besetzt 
und durch eine Haut verschlossen. Die Sporen können daher nur 
zwischen den Zahnlücken durch. — 3. Bedeutung der Moose für den 
Haushalt der Natur, a) Die Moose bilden auf unfruchtbarem Sand- 
und Steinboden mit den Flechten die erste Humusschicht, in der dann 
andere Pflanzen wachsen können, d) Die Moose halten den Boden 
lange feucht, das kommt den Bäumen, Sträuchern usw. zu gute, e) Sie 
helfen die Bewässerung der Erde regeln. Moosbewachsene Felsen hindern 
den schnellen Sturz des Regenwassers, halten es fest und bewirken, daß 
es langsam in die Risse und Spalten des Gesteins eindringt und diese 
erweitert. Moosreiche Waldgegenden, Wiesen und Bergrücken bilden 
die unerschöpflichen Wasserkammern vieler Flüsse. 4) Die Moose liefern 
den Tieren keine Nahrungsstoffe; aber den größeren Tieren bieten sie 
ein weiches Lager; Scharen von kleinen Tieren finden in ihnen ein 
Versteck gegen ihre Feinde und Schutz gegen Sonnenbrand und Winterkälte. 
I. Lege ein Moospolster ans eine geneigte Fläche und tröpfele Wasser 
darauf! — 3. Vergleiche Moos von feuchten und trockenen Steilen! — 3. Suche im 
Herbste oder Frühlinge im Moose Insekten und deren Larven und Puppen, Spinnen¬ 
eier usw.! — 4. Wie wird das Moos benutzt? — 5. Warum kann mau von einem 
Moosteppich des Waldes sprechen? 
8 152. 'Hm Teiche. Der Teich ist rings von einem Schilf¬ 
dickicht umgeben, aus welchem die Rohrkolben sich emporheben und 
die gelben Blüten der Schwertlilie hervorleuchten. Am feuchten Ufer¬ 
rande finden wir die lilafarbene Minze und das blaue Vergißmein¬ 
nicht. Das Wasser ist dicht von der grünen Wasserlinse und den 
großen Blättern der Teichrose bedeckt. Die Blätter des weißblühenden 
Wasserhahnenfußes sind teils untergetaucht, teils schwimmen sie auf 
der Oberfläche. Auch Hornblatt und Wasserpest haben unter¬ 
getauchte Blätter. Über dem Teiche spielen Mückenschwärme und 
schwirren schimmernde Libellen. Frösche springen bei unserm Nahen 
ins Wasser. Egel, Kaulquappen und Molche schlängeln sich durch 
das Wasser. Teich muscheln, Schnecken und mancherlei anderes 
kleine Getier ziehen wir in unserem Netze oder mit einem Schöpfgefäße 
herauf. Vielleicht gelingt es uns auch, eine Ringelnatter in der 
Nähe des Teiches zu entdecken oder mit Semmelbrocken kleinere Fische 
ans Ufer zu locken. Als alte Bekannte begrüßen wir Storch und 
Schwalbe, die hier reichlich Nahrung finden. Der Fischreiher lauert
	        
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