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zur Herstellung von Dynamit, Wärmehüllen für Maschinen und Röhren¬ 
leitungen, zur Füllung von Hohlwänden in Häusern, Eiskellern usw. 
3. Beschäftigung der Bewohner. Wenn die Lüneburger 
Heide nun auch arm ist an Bodenschätzen und reich an Sand, so sind 
ihre Bewohner keinesweges arm. Ihre Hauptnahrungsquellen bilden 
Ackerbau und Viehzucht. Als ein der Heide eigentümliches Tier wird 
die Heidschnucke gezüchtet. Dieses kleine, gehörnte Schaf gibt schlechte, 
graue Wolle, aber ein wohlschmeckendes Fleisch. Reichen Gewinn bringt 
in fetten Jahren die Bienenzucht, die Honig und Wachs liefert. 
In den letzten Jahrzehnten ist die Fischzucht der Heide in starkem 
Aufblühen begriffen. Tausende von Teichen werden mit jungen Fischen 
(Karpfen. Forellen u. a.) besetzt, die hier rasch heranwachsen und dann 
an die Fischhandlungen der großen Nachbarstädte verkauft werden. Die 
ausgedehnten Forsten der Heide fordern zahlreiche Arbeitskräfte und 
liefern vielen Sägemühlen und dem Holzhandel das Material. 
Roggen und Kartoffeln versorgen viele Brennereien mit den nötigen 
Rohstoffen zur Bereitung von Spiritus. 
8 14. Das Wendland. 1. Wie es beschaffen ist. Das 
Wendland ist halb Hügel-, halb Flachland. Die Jeetzel fließt mitten 
hindurch und trennt beide Hälften. Genau genommen umfaßt das 
heutige Wendland nur die östliche Hälfte, das Flachland; einst aber 
saßen die Wenden bis zur Ilmenau hin. Der Drawän mit der Göhrde 
schließt das Wendland nach Westen ab. Es ist das ein breiter Heide- 
und Sandrllcken, wie die Lüneburger Heide. In der Göhrde (100 in) 
fällt er ziemlich steil zur Elbe hinab und bietet schöne Aussichtspunkte 
auf den Strom und das Land drüben (der Weinberg bei Hitzacker) 
Der Rücken ist wellig und trägt teils Heide, teils Wald. Die herr¬ 
lichen Forsten der Göhrde bilden ein kaiserliches Jagdrevier. Das 
eigentliche Wendland (also das Flachland) besitzt an der Elbe Marsch¬ 
boden, im Südosten Moor- und Sumpfgebiete, im Innern vortreffliches 
Ackerland, das aus einem Gemenge von Ton, Lehm, Sand und Mergel 
besteht. Daher sind Ackerbau und Viehzucht die Hanptnahrungsquellen 
der Bewohner. 
2. Was es hervorbringt. Der schwere Kleiboden des Wend¬ 
landes trägt Weizen und Flachs in Fülle; auf dem leichten Sand¬ 
boden baut man^Kartoffeln, Weißkohl und Hopfen. Alle diese Erzeugnisse, 
dazu viel Holz. sind Handelsartikel des Wendlandes. Sie gehen zum 
Teil auf der Jeetzel und Elbe nach Hamburg. Vielfach aber verarbeitet 
die Industrie jene Rohstoffe. Aus den Kartoffeln gewinnt man Spiritus, 
den Weißkohl verarbeitet man zu Sauerkraut und aus dem Flachs macht 
man Leinewand. Die Leinwandweberei hat freilich von ihrer früheren 
Bedeutung viel verloren, liefert aber immerhin auch heute noch an¬ 
sehnliche Stapel von Linnen und Beiderwand für den Hausbedarf und
	        
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