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Gebirgsland im Süden ist durchweg schön bewaldet, daneben birgt
es wertvolle Bodenschätze (Steinkohlen, Bausteine, Erze) und schließt
fruchtbare Täler ein. Auch am Nordrande des Gebirges liegt in
wechselnder Breite ein recht fruchtbares Ackerland, und hier findet man
in der Tiefe reiche Kali- und Steinsalzlager, die jetzt an vielen Stellen
ausgebeutet werden. Bei Wietze im Allergebiete sind die bedeutendsten
Petroleumquellen in ganz Deutschland.
Die Bevölkerung Hannovers und der Nachbargebiete ist fast ganz
niedersächsischen und friesischen Stammes mit plattdeutscher Mundart.
Man bezeichnet daher den Nordwesten Deutschlands als Niedersachsen.
Über 3/4 der Bewohner unserer Provinz gehören zur lutherischen
Landeskirche Hannovers, etwa V« sind katholisch, V10 reformiert
oder evangelisch und nicht ganz 1 °/o israelitisch; in der Landwirt¬
schaft einerseits, in der Industrie und im Handel andererseits sind
fast gleich viele Personen beschäftigt. — Niedersachsen hat keine ein¬
heitliche Geschichte, sondern im Laufe der Jahrhunderte sind hier viele
Fürstentümer (geistliche und weltliche) und Grafschaften entstanden und
wieder verschwunden. Von 1692 bis 1814 gab es ein Kurfürsten¬
tum, von 1814 bis 1866 ein Königreich Hannover, seit 1866 ist
Hannover eine preußische Provinz. Sie zerfällt in 6 Regierungsbezirke.
1. Der R.-B. Hannover, zu beiden Seiten der Weser und von der
Leine bis zur Hunte, umfaßt das alte Fürstentum Kalenberg (benannt
nach einer Burg in der Nähe von Nordstemmen; jetzt Ruinei und die Graf¬
schaften Hoya und Diepholz. (In Kalenberg:) Die Provinzial- und
Bezirks-Hst. Hannover (270 000», Linden (58 000) und große Nachbar-
, pbrfer (Limmer, Ricklingen u. a.) bilden ein großes Wohngebiet mit über
330 000 E. Hameln 20 000 E., in der Nähe das Schlachtfeld von Hasten-
ljbeck (1757). Bodenwerder und Polle a. d. Weser liegen vom Hauptlande
getrennt. Münder (3300), Eldagsen, Springe (3000), Barsinghausen (5000)
liegen im Berglande, Wunstorf (4400) und Neustadt am Rübenberge im
Tieslande. — (Zn den Grafschaften:) Nienburg (10 000), Diepholz (3000),
Hoya, Bassum, Sulingen.
2. Der R.-B. Hildesheim, Südhannover und die so. Ecke von Nordost¬
hannover, umfaßt die ehemaligen Fürstentümer Hildes he im (Bistum),
Göttin gen und Gr üben Hagen (benannt nach einer Burg sw. von Ein¬
beck, jetzt Ruine), die Grafschaft Hohnstein am Südharz und den größten
Teil des Oberharzes. — Hildesheim, Bz.-Hst. 47 000 E. Im und am
Harz liegen die 7 Bergstädte: Grund, Lautenthal, Wildemann, Klausthal-
Zellerfeld (zus. 13000), Altenau und St. Andreasberg (4000); ferner: Goslar
18 000 E., Osterode (7000), Herzberg (4000), Lauterberg (5500), Zlfeld,
Elbingerode (3000), Vienenburg (4000). Zm Leinetal liegen: Göttin gen
34 000 E., Northeim (8000), Einbeck (9000), Alfeld (6000), Nord¬
stemmen, Sarstedt. Merke noch: Duderstadt (5500), Münden (11000),
Uslar, Moringen im 8 und Peine (16 000) im 17 (Ölheim, Ilsede).
3. Der R.-B. Lüneburg, im Gebiete der Aller und Elbe, umfaßt
wesentlich das alte Fürstentum gl. N. — Lüneburg, Bz.-Hst., 27 000 E.