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Schüler hier arbeiteten. Einst fand er, daß die Söhne seiner Großen
träge gewesen waren, die der niederen Beamten aber fleißig gelernt
hatten. Diese lobte er mit freundlichen Worten; jene aber schalt er
mit zornfunkelndem Blick und drohte ihnen mit seiner Ungnade, wenn
sie nicht fleißig würden. — Endlich befahl er, daß überall in den
Klöstern Schulen eingerichtet werden sollten. Die Mönche mußten allen
Kindern, deren Eltern es wünschten, Unterricht erteilen. Karl selbst
lernte, so lange er lebte. Als er längst König war, nahm er oft die
Schreibtasel zur Haud und übte sich in der Schreibkunst; denn in seiner
Jugend hatte er besser gelernt, den Speer und das Schwert zu führen,
als den Schreibgriffel.
4. Was die Sage von Karl und feinen Helden erzählt,
a) Held Roland. König Karl war ein gewaltiger Kriegsheld und
tapfere Recken standen ihm zur Seite. Einer der tapfersten war Graf
Roland. Als Karl einst von einem Kriegszug aus Spanien zurück¬
kehrte, mußte Roland die Nachhut führen. In einem engen Tal der
Pyrenäen umzingelten ihn die Feinde und vernichteten seinen Heer¬
haufen. Rolands Schwert wütete fo schrecklich unter den Mauren, daß
sich schließlich keiner mehr an ihn heran wagte. Da ergriff der kühne
Held sein Hifthorn und blies mit solcher Kraft hinein, daß ihm die
Sehnen und Adern am Halse zersprangen. König Karl, der schon acht
Meilen voraus war, hörte den dröhnenden Schall des Hornes. Schnell
wendete er sein Roß, um dem Bedrängten Hülfe zu bringen. Allein es
war zu spät. Er faud seinen heldenmütigen Neffen tot im Grase und
betrauerte ihn mit bitteren Tränen.
d) Karl und Wittekind. Die Nachbarn der Franken waren
die Sachsen. Sie wohnten in unserer Provinz und in Westfalen. Ihr
Herzog hieß Wittekind. Die Sachsen waren den Franken bitter feind
und sielen oft raubend und mordend in ihr Land ein. König Karl
mußte mehrmals gegeu sie zu Felde ziehen. Wittekind hatte in West¬
falen zwei Burgen: Rulle und Schagen. In jeder Burg lag ein Teil
des sächsischen Heerbanns. Die Franken fürchteten Wittekinds Tapfer¬
keit sehr und wollten nicht gern die Burg angreifen, in welcher er
war. Aber sie konnten nicht erfahren, wo Wittekind lag, denn er ließ
seinem Rosse die Hufeisen verkehrt unterschlagen, wenn er nachts von
einer Burg zur andern ritt. Endlich wurde sein Aufenthalt von Frauen
verraten, und Wittekind wäre den Franken in die Hände gefallen, wenn
nicht sein schnelles Roß „Hänschen" ihn gerettet hätte. — Als Karl
die Sachsen besiegt hatte, erkannte Wittekind, daß der Frankengott
Christus mächtiger sei, als die Götter der Sachsen. Er wollte einst
gern einmal sehen, wie die Franken ihren Gott verehrten. Er schlich
sich am Weihnachtsfest in Bettlerkleidern ins fränkische Lager und ging
in die Kirche. Da sah er. daß der große König Karl vor dem Altar
kniete und das Sakrament empfing, während die Priester herrliche Lieder