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horizontal ein Eisenstab, von 
dem man in der Figur 2 nur 
den Kopf (bei e) sieht. Er ist 
an einem Hebel (f e b) befestigt; 
dieser hat seinen Drehpunkt auf 
der Säule B und wird durch eine 
Spiralfeder (d) mit dem linken 
Ende nach unten gezogen, damit 
der eben genannte Eisenstab 
(bei e) nicht auf die Eisen- 
Fig. 2. cylinder fällt. An dem Ende 
links (bei b) trägt der Hebel eine kleine, senkrecht in die 
Höhe stehende scharfe Stahlspitze. Wenn nun die Eisencylinder 
magnetisch werden, so ziehen sie den Eisenstab (bei e) an, der 
Hebel geht hier nach unten, die Spitze also nach oben und 
sticht liier in einen Papierstreifen (cc), welcher durch ein Uhr¬ 
werk vermittelst zweier Walzen (aa) langsam gleichförmig fort¬ 
gezogen wird. Wird nun der Hebel nur einen Augenblick von 
den Eisencylindern rechts nach unten gezogen, so macht die 
Stahlspitze blos ein kleines Loch, einen Punkt, in den Papier¬ 
streifen. Dauert aber die Anziehung länger, so entsteht ein 
Schlitz, ein Strich. Der Telegraphist in Berlin kann also auf 
den Papierstreifen in Stettin beliebig Punkte oder Striche 
machen, je nachdem er die Drähte nur einen Moment oder ein 
kleines Weilchen in Berührung bringt. 
Man hat nun für jeden Buchstaben des Alphabets ein 
Zeichen aus Streifen und Punkten gebildet; so bedeutet z. B. 
__ . . . __.. u. s. w. 
f r i e d 
Daher kann der Berliner Telegraphist in dieser Zeichen¬ 
schrift jede beliebige Nachricht auf den Papierstreifen in Stettin 
schreiben. 
Um die Drähte bequem in Berührung zu bringen und 
diese wieder aufzuheben, bedient sich der Telegraphist des so¬ 
genannten Schlüssels (K in Figur 1); derselbe ist einer eisernen 
Thürklinke zu vergleichen, die, wenn man sie an dem Griff- 
Ende niederdrückt, von selbst wieder in die Höhe springt. 
Unter dem Griff-Ende liegt das Ende des nach Stettin gehen¬ 
den Drahtes, an dem andern Ende ist der aus dem galva¬ 
nischen Apparat kommende Draht befestigt. Sobald und so 
lange man niederdrückt, berührt das Griff-Ende den Stettiner 
Draht, und dieser ist nun vermittelst der Klinke mit dem 
Berliner in Berührung; sobald man loslässt, ist die Berührung 
aufgehoben. (Bock’s Lesebuch.) 
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