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Hans. Aber — könnten wir denn nicht — 
Fritz. Nun, was denn? 
Hans. — stillschweigen und thun, als ob wir nichts gefunden 
hätten; denn keiner hat es doch — •— 
Fritz (ihn unterbrechend.) Wir sollten also Diebe werden, meinst 
du; denn das würden wir, wenn wir wissentlich und absichtlich 
fremdes Eigentum behielten. Nein, Hans, das ist 5gegen mein Ge¬ 
wissen, und wenn du ein so schlechter Junge bist, so mag ich nichts 
mehr mit dir zu thut: haben. 
Hans (erschrocken). Diebe? nein, wenn du das meinst — — 
aber es ist doch verdrießlich — ich hatte mich schon so gefreut. 
Fritz. Wir wollen uns darüber freuen, daß der Reisende sein 
Geld wieder erhalten wird. Vielleicht war es ein armer Bote, der 
jetzt in der größten Angst ist und sich nur damit tröstet, daß ein ehr¬ 
licher Mensch es gefunden. 
Hans. Es ist wahr, Fritz! Meine Gedanken waren auf 
einem bösen Wege — es soll nie wieder so kommen (reicht ihm 
die Hand). 
Fritz. Ehrlich währt am längsten! sagt der Vater immer, 
und mein Herz sagt mir, daß er recht hat. 
Hans. Gewiß, Fritz, und ich will auch nicht Gintber mein 
Gewissen handeln. (Nach Falkmann's stil. Elementarbuche.) 
30. Erntedankfest. 
(* Von Eugen Labes.) 
Jum Erntefest die Glocken Klingen, 
Dnd jeder fromm die Schritte lenkt 
Dum Gotteshaus, den Dank zu bringen 
Für das, was Gott uns hat geschenkt. 
Was können wir mit unsern Thaten, 
Wenn nicht die ewige Diebe wacht, 
Die reifen lies; des Landmanns Saaten, 
Daß wir die Ernte heimgebracht. 
Dem Saatfeld gleicht das Menschenleben, 
Dur wenn es Gottes Gnade weiht, 
Mag es am Lebensabend geben 
Die Frucht für Gottes Ewigkeit. 
Mein Kind, bereite für die Saaten 
Dein Herz mit Arbeit und Gebet, 
Daß reich an Frucht der guten Thaten 
Im Herbst dein Lebensacker steht. 
31. Die Sprache der herbstlichen Natur. 
Jede Jahreszeit hat ihre besondere Sprache, obgleich alle gleich 
verständlich und ausdrucksvoll sprechen und ernste Wahrheiten uns 
zurufen. So ruft der Herbst uns zu: Willst du ernten, so mußt
	        
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