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erkanntest, dass Sommer und Winter, Regen und trockne 
Jahreszeit im grossen Haushalte Gottes Heiken und unter seiner 
waltenden Hand wechseln sollen, so lange die Erde steht. 
Dann leitete dich dein Lesebuch durch die grossen Reiche der 
Natur, dass du bewundern solltest das geheimnisvolle Walten 
Gottes nicht bloss im Tier- und Pflanzenleben, sondern auch in 
dem Dasein der leblosen Kreatur, im Fels und toten Gestein; es 
lenkte deinen Blick in das unendlich grosse Weltall und in die 
Kräfte der Natur; es führte dir vor Augen das Kommen und 
Gehen der Völker auf dem Erdenrund, die Bedeutung grosser 
weltgeschichtlicher Ereignisse, die Thaten Mächtiger und Ge¬ 
waltiger, die Erfindungen denkwürdiger Männer — in allem, 
allem musstest du Gottes Walten erkennen. 
Nun will dein Lesebuch dich bewegen, schliesslich auch 
noch Umschau zu halten in deinem eigenen und deines Näch¬ 
sten Leben, um hier gleicheriveise ein höheres Leiten zu er¬ 
kennen. Überall in deinem Dasein, in deiner menschlichen 
Umgebung spürst du Gottes Walten, göttliche Schickungen. 
Dich selbst führt Gott friedliche und rauhe Wege — du weifst 
nicht, warum; von ihm kommt alle Gabe — du musst es nehmen, 
wie er’s giebt; du vermagst nicht, sein weises Wcdten zu durch¬ 
kreuzen. Den leidenden Bruder sendet er dir, dass du dich 
seiner annehmest; denn er ist, wie du, ein Glied in der grossen 
Menschenkette. Auch der geringste deiner Brüder trägt Gottes 
Ebenbild an sich; darum sollst du niemand wehe thun; du 
darfst nicht hassen, dich nicht rächen, die Rache ist gemein 
— du musst vergeben und vergessen können. Christus, der 
Herr und Meister, ist dein Vorbild. Du bist kein Christ, wenn 
deine Thaten nicht mit dem Glauben übereinstimmen; denn die 
Früchte sind die sichersten Zeichen und Zeugen, von welcher 
Beschaffenheit dein Herz und Gemüt ist — ein guter Baum 
bringt auch gute Früchte. „Frage nur dein Inneres, wie du 
handelst11: du hast ein Gewissen in dir. Es ist schlimm um 
dich bestellt, wenn man von dir sagt: Je älter, desto schlechter. 
Die Jugend ist die Zeit der Saat, von der du im Alter 
die Früchte erntest; und wie man säet, so erntet man. Ver¬ 
achte und vergiss nie die höchsten Güter der Jugend: das 
Elternhaus und die Schule. Des Vaters Segen bauet dir Häuser, 
und durch deine Mutter bist du, ivas du bist; es bringt dir 
stets Unsegen, wenn du die Liebe deiner Eltern mit Undank 
belohnest. Deine Schule und treuer Lehrer Arbeit missachte 
nie, es macht dir keine Ehre. Was wäre aber das Elternhaus 
und die Schule ohne Religion! An ihr hast du immer sichern 
Halt und Trost in den Brandungen des Lebens, im letzten 
Kampfe. Nie verleugne die Religion deiner Väter, verachte 
aber auch keinen Andersgläubigen; spotte nicht über das, ivas 
ihm heilig ist, du verletzest ihn. In Christo sind wir alle 
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