22 Hoffmeyer, Geschichte.
Welche beiden anderen Männer haben ihn unterstützt? — Welches Verdienst
haben sie sich um die Buchdruckerkunst erworben? — Wodurch wurde die
Verbreitung der Buchdruckerkunst erschwert? — Wodurch befördert?
Welchen Nutzen gewährte die Buchdruckerkunst? — Man konnte die
Bücher schneller und billiger drucken als früher. Billiger wurden die Bücher
auch dadurch, daß man nicht lange vorher die Kunst erfunden hatte, aus
Leinen und Baumwolle Papier zu machen, während die Mönche meistens
auf dünnes Leder (Pergament) schrieben. — Was war die Folge davon, daß
die Bücher jetzt billiger wurden? — Auch Leute, welche nicht reich waren
konnten sich jetzt Bücher kaufen. — Welches Buch insbesondere konnten sich
jetzt mehr Leute kaufen als früher? — Die Bibel. — Luther, der später
das liebe Gotteswort in die deutsche Sprache übersetzt hat, sah erst in seinem
zwanzigsten Jahre zum erstenmal eine Bibel. Heutzutage kostet eine ganze
Bibel noch nicht einmal eine Mark, und arme Leute können umsonst eine
bekommen. — Nenne noch andere nützliche Bücher, welche wir ohne die
Buchdruckerkunst wohl nicht haben würden! — Lesebücher, Rechenbücher.
Geschichtsbücher u. s. w. — Vor der Erfindung der Bnchdruckerkunst hatten
nur wenige Schüler Lehrbücher. Wie konnten die anderen Schüler also nur
lernen? — Durch Zuhören. — Da mußten sie sich tüchtig anstrengen, und
so viel wie ihr konnten sie trotzdem nicht lernen. Euch ist es bequemer
gemacht. Und wie viele angenehme Stunden könnt ihr euch dadurch bereiten,
daß ihr ein unterhaltendes, lehrreiches Buch lest! Wovor müßt ihr euch
aber hüten? — Vor schlechten Büchern. —- In die Gefahr kamen früher
die Menschen nicht, daß sie sich mit schlechten Büchern Auge und Herz ver-
darben. Daß heute so viele schädliche Bücher, Zeitungen und Bilder ge-
druckt werden, daran ist die Buchdruckerkunst nicht schuld: wenn sie niemand
kaufte, würden sie auch nicht gedruckt.
Wiederholung des letzten Abschnittes, dann des Ganzen.
Lektion 4.
Friedrich der Große als Landcsvater.
Wir haben Friedrich den Großen schon als einen berühmten Kriegs-
Helden kennen gelernt; heute will ich euch nun erzählen, wie er als Landes-
Vater für seine Unterthanen treulich gesorgt hat.
A. Vortrag.
1. Friedrichs Fürsorge für den Wohlstand seines Landes. Nach Been¬
digung des siebenjährigen Krieges war es Friedrichs nächste Sorge, die
Wnuden wieder zn heilen, welche der Krieg seinem Lande geschlagen hatte.
Das Getreide, welches er schon für den nächsten Feldzug hatte auskaufen
lassen, schenkte er den verarmten Landleuten als Saatkorn, und die
Pferde, die für die Kanonen und das Gepäck bestimmt waren, gab er ihnen
ebenfalls. Andern verarmten Leuten schenkte der König Geld; einigen
Landesteilen, welche im Kriege besonders schwer gelitten hatten, erließ er
auf mehrere Jahre alle Steuern. Viele tausend Thaler gab er hin, damit