I Geographie. W
bedeutende Hafenstadt Antwerpen (300000 E.) an der unteren Schelde.
Obschon diese 80 Km vom Meere entfernt liegt, können sie zur Flutzeit die
größten Schiffe erreichen.
Das nördliche Gebiet (Holland). Von der Mündungsbucht der Schelde
nimmt das große Delta der in Holland in das Meer mündenden Ströme
seinen Anfang. Ein Labyrinth von Mündungsarmen und Inseln zeigt
die Karte. Die Ströme teilen sich schon eine beträchtliche Strecke vor der
Mündung. Der Rhein, der als mächtiger Strom sein Mündungsland erreicht,
16. Landschaft im früheren Haarlemer Meer. Dampfpumpen und Windmühlen heben das
Wasser aus den fruchtbaren, tiefer liegenden Fluren und Nebenkanälen in den hochliegenden Hauptkanal,
der es ins Meer leitet.
teilt sich in den Rhein und die links abzweigende stärkere Waal. Diese ver—
bindet sich mit der Maas. Der Rhein entsendet nach N. in die Zuidersee
(pr. seudersee — Südsee) die Yssel (spr. eißel) und die Vechte, nach W.
den Lek. So bleibt vom stolzen Rheinstrom nur ein schwacher Arm übrig,
der „Alte Rhein“. Bei Leiden erreichte dieser früher das Meer; durch eine
Schleuse wird er dort jetzt bei Ebbe ins Meer gelassen. Der größte Teil
des Rheinwassers flutet unter dem Namen der Maas in das Meer.
Außer den Strömen durchziehen zahlreiche Kanäle das Land. Auch
die Ströme selbst sind eigentlich künstliche Wasserläufe. Hohe, gewaltige
Dämme, Deiche genannt, halten sie in ihren Ufern. Ohne die Deiche würden
sie das Land überfluten; denn der Spiegel der Ströme und Kanäle liegt höher
als dieses. Ein Viertel von Hollaud legt tiefer als der Meeres—