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zweien und dreien unter den Blättern herab. So werden sie gegen Regen ge¬
schützt, der dem Honig leicht schadet. Die 5 Blütenblätter sehen aus wie gelb¬
grüne Schuppen und werden von dem glockigen Kelche
fast verdeckt. Die 5 Staubbeutel stäuben früher, als
die beiden Narben derselben Blüte entwickelt sind. Des¬
halb lockt die honigreiche, duftende Blüte Insekten herbei.
2. Schutzmittel. a) Der einfächerige Fruchtknoten
. und der Kelch sind mit starren, klebrigen Drüsenhaaren
'v besetzt. Ihr Zweck ist, solche Insekten von der Blüte ab¬
zuhalten, die ihr den Honig oder den Blütenstaub rauben
könnten, ohne für Bestäubung zu sorgen (Ameisen, Käfer u. a.).
Der klebrige Saft erschwert es flügellosen Insekten, über
die Drüsenhaare hinweg den Weg ins Blüteninnere zu
». Scheibe/ o. 5 Blumenblätter, nehmen, b) Unterhalb der Stelle, wo die Blätter und
* 1üel^',t^5 sZcuiB61öttet*ten° Blüten entspringen, sind die Zweige mit Stacheln besetzt;
je drei stehen beieinander. (Im Gegensatz zu den Dornen
(S. 274) sind die Stacheln Auswüchse der Rinde.) Sie sind die Waffen des
Strauches, mit denen er größere Tiere abwehrt. Er bedarf dieses Schutzes um
so mehr, als er zu einer Zeit grünt, in der alle übrigen Sträucher meist noch
kahl dastehen.
3. vie Druckt ist eine erst grüne, dann gelbliche oder trübpurpurne Beere.
In der grünen Färbung ist sie zwischen dem Laube schwer zu erkennen. (Vorteil?)
Die unverdaulichen Samen sind an der Außenseite schleimig und gleiten deshalb
leicht durch den Darmkanal der Tiere.
Blüte eines Stachelbeer¬
gewächses.
verwandte. Der Jokannisbeerslraucl, trägt seinen Namen daher, daß die Beeren
um Johannis reifen. Die Blätter sind weich und wie bei der Stachelbeere gelappt, die
Zweige stachellos. Die Blüten stehen in herabhängenden Trauben. Vorteil? Ein beliebter
Zierstrauch unserer Anlagen ist die golclgelbe Ioksnnisbeere.
Rsfenartige Gewächse.
Die Süßkirsche.
(April und Mai; 6—16 m hoch.)
Süßkirsche.
Hälfte einer Blüte.
1. blute. Der Blütenstiel ist oben zu dem kelch¬
förmigen Blüten- oder Fruchtboden erweitert. Am
Rande desselben stehen Kelch-, Blüten- und Staub¬
blätter. Der flaschenförmige Fruchtknoten, der frei
auf dem Grunde des Blütenbodens steht, hat in seinem
Innern zwei Samenanlagen, von denen sich nur
eine entwickelt. Der Blütenboden ist mit Honig über¬
zogen. Die Bienen werden durch das weithin leuchtende
Weiß der muschelförmigen Blumenblätter und den
angenehmen Duft um so leichter angelockt, als sich die
kugelige Krone des Kirschbaums über und über mit
Blüten bedeckt. Damit die Narbe die feinen Staub-