III 
Menschenkunde. 
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Die Lederhaut ist blut- und nervenreich. An ihrer Oberfläche liegen 
die Tastkörperchen, die Talgdrüsen, die Fett absondern und die Haut 
geschmeidig machen, und endlich die Schweißdrüsen. Es sind dies knäuel- 
artig gewundene Schläuche, die nach außen führen und das aus dem Blut 
abgesonderte Wasser nebst andern eigentümlich riechenden Stoffen (Salzen 
und Fetten) als Schweiß ausscheiden. Der Schweiß tritt durch die Poren 
als Flüssigkeit oder in Gasform nach außen. 
Unter der Lederhaut liegt die Fettschicht. Sie hält die unter ihr 
liegenden Körperteile warm und schützt sie gegen Stoß und Druck. Sie 
dient aber auch als Speicher von Nahrungsstoffen für Zeiten mangelhafter 
Ernährung (in Krankheit). 
In der Oberhaut des menschlichen Körpers befinden sich mehr als zwei 
Millionen Schweißporen. Durch sie verdunstet ein Erwachsener täglich etwa 
1 I Wasser. Die Schwei߬ 
drüsen sind von zahlreichen 
feinen Blutgefäßen um¬ 
geben. Durch die Poren 
dringt Luft bis an das 
Blut und führt ihm Sauer¬ 
stoff zu; Kohlensäure tritt 
aus dem Blut in die Poren 
und wird ausgeschieden 
(Hautatmung). Wird die 
Schweißabsonderung und 
die Hautatmung bei einer 
großen Fläche der Haut 
verhindert, z. B. beim Ver¬ 
brühen, so kann der Tod 
die Folge sein. 
Pflege der Haut. 
Für die Gesundheit ist es 
von größter Wichtigkeit, daß 
die Kanäle der Haut stets 
offen gehalten werden. Dar¬ 
um: 1. Sorge für die 
nötige Reinlichkeit durch gründliches Waschen, durch Baden, durch den 
Wechsel der Leibwäsche, der Kleidung! — 2. Sorge für Abhärtung, 
damit die Haut widerstandsfähig werde (Schutz gegen Erkältung)! Wie? 
Warum? — 3. Meide schroffen Wechsel von Hitze und Kälte, Aufent¬ 
halt in feuchten Räumen, das Tragen nasser Kleider, Sitzen oder Liegen ans 
feuchter Erde! Warum? — 4. Unsre Kleidung muß so durchlässig sein, daß 
sie die Ausdünstung der Haut nicht hindert; sie darf aber auch nicht so leicht 
und durchlässig sein, daß die erforderliche Körperwärme herabgedrückt wird. 
Horngebilde der Haut. Die Nägel sind Hautgebilde; sie bestehen 
ans einer Hornplatte und ruhen auf dem Nagelbett. Sie wachsen vom 
100. Die Haut. 
o Oberhaut, j ihre jüngeren, vh ihre verhornten Zellen, sch Haar¬ 
schaft, m Markstrang, w Haarwurzel, wsch Wurzelscheide, hb Haar¬ 
balg, hm Haarmuskel, z Haarzwiebel, td Talgdrüse, tp Talgpore, 
sd Schweißdrüse, a ihr Ausführgang, sp Schweißpore, u Unterhaut, 
b ihr Bindegewebe, s Fettzellen, t Tastkörper, Tastnerv.
	        
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