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die Holländer den 2,3 bis 3,4 in hohen Baum nach ihren ostindischen
Kolonien. Einige Jahre später wußte sich ein Franzose ein Bäumchen
zu verschaffen, das er während einer langen Seereise mit größter Vor¬
sicht Pflegte und aus der Insel Martinique anpflanzte. Jetzt sind auch
aus allen anderen westindischen Inseln Kaffeepflanzungen angelegt. Da
stehen die Bäume nach der Schnur in regelmäßigen Vierecken. Die Blätter
sind immergrün, länglichrund, glänzend, lederartig; die aus den Blatt¬
winkeln büschelweis entspringenden, wohlriechenden Blüten, den Hollunder-
bliiten ähnlich, haben eine etwa 2,5 ona lange, trichterförmige Krone und
getvähren einen sehr freundlichen Anblick, besonders da der Baum 8 Mo¬
nate hindurch blüht und stets Blumen und Früchte zugleich trägt. Diese
bilden eiförmige, 1,3 ein lange, fleischige, innen mit einer pergamentartigen
Haut ausgekleidete zweifächerige Beeren, die in ihrer dunkel scharlachroten
Farbe unsern Kirschen gleichen. In jedem Fache liegt ein Samenkorn,
die flache, mit einer Mittelfurche versehene Seite ist nach innen, die ge¬
wölbte nach außen gekehrt. Die reifen Beeren werden abgepflückt und
an der Sonne getrocknet; dann scheidet man die Körner oder Bohnen
auf besonders eingerichteten Mühlen von dem roten Fleische.
322. Der Theestrauch.
Der Thee ist kein solcher
Weltbürger geworden, wie der
Kaffee, der sich in jede Küche und
auf jede Ofenbank drängt, sondern
ein gar vornehmer Vetter des¬
selben, der nur gewählte Gesell¬
schaften besucht.
Der Theestrauch gedeiht nur
recht in seinem Vaterlande China
und in Japan, wohin ihn chi¬
nesische Mönche verpflanzt haben.
Anderswo wurde er auch ange¬
baut, allein die feinen Zungen
finden ihn grob und ohne Duft.
Was für ein vornehmes Gewächs
er ist, zeigt sich darin, daß man
erst im dritten Jahre seine Blätter
benutzen kann, und daß man schon
im siebenten die Sträucher wieder
umhauen und neue setzen muß.
In der Zwischenzeit will er mit Öl¬
kuchen und trocknen Sardellen ge¬
düngt und mit dem Safte des
Senfsamens begossen sein. — In
China und Japan ist der Thee
seit mehr als 1000 Jahren Na¬
tionalgetränk. Es genießt ihn der
Kaiser und der Bettler; er wird
Der Theestrauch.