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gegliederte Äste, so daß sie großen Schachtelhalmen ähnlich sehen. Daneben
stehen mannshohe Grasarten, deren Kronen riesigen Federbüschen gleichen,
baumartige Schlingpflanzen, welche wie ungeheure Ketten an und zwischen
den Bäumen hängen, Birnen, deren Stiel sich am breitesten Ende der
Frucht, und Kirschen, deren Steine sich an der Äußenseite befinden, endlich
Bäume, welche mit der Jahreszeit nicht das Laub, wohl aber die Rinde
wechseln, die dann oft in langen, abgestorbenen Stücken herabhängt. Von
den Farrenkräutern, welche namentlich die User der Bäche und Flüsse in
großer Menge überziehen, giebt es Arten von außerordentlicher Schönheit.
358. Die Bewohner Australiens.
Diejenigen Inseln Australiens, welche nach Amerika zu liegen, sind
meist von Malaien bewohnt. Der eigentliche Malaie hat eine der
kaukasischen sich nähernde Schädelform, eine etwas gewölbte Stirn, schwarze,
weitgeöffnete Augen, einen wohlgesormten Mund; aber ihn entstellen die
glänzend geschwärzten Zähne. Haar und Hautfarbe erinnern an den
Neger, ebenso die überlangen Vorderarme. So klein verhältnismäßig die
Malaien sind — sie erreichen selten 1,5 in — so entwickeln sie doch eine
Schmiegsamkeit und Gewandtheit der Glieder, welche fast etwas Tierisches
hat. Sie gehen und schlafen z. B. auf Geländern ohne irgend einen