VII. Der Wald im Herbste. 
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§ 28. *Der Hase wird so groß wie eine Katze. Seine Hinterbeine sind 
doppelt so lang wie die Vorderbeine, daher bewegt er sich springend und über¬ 
schlägt sich leicht, sobald er bergab läuft. Der Schwanz (Blume) ist sehr kurz. 
Die Augen sind groß und die Ohren (Lössel) lang. 
Der Hase schläft am Tage oft unter Büschen und Erdschollen mit offenen 
Augen, weil die kurzen Lider die großen Augen nicht ganz bedecken. Merkt er 
Gefahr, so stellt er sich auf die Hinterbeine, spitzt die Ohren und riecht (wittert), 
woher dieselbe droht. — Seine Nahrung sucht er abends in Saatfeldern und 
Gärten. Im Winter benagt er oft die Rinde junger Obstbäume. Der Hase 
liefert einen wohlschmeckenden Braten; die grauen Haare dienen zur Verfertigung 
von Filzhüten. 
Größeren Schaden richten die wilden Kaninchen an. Sie wohnen in Erdlöchern und 
durchwühlen den Boden. Die zahmen Kaninchen werden wegen des wohlschmeckenden 
Fleisches in Frankreich, Belgien und auch in Deutschland gezüchtet. 
VII. Der Wald im Herbste. 
§ 29. *Die gemeine Kiefer, Föhre, gehört zu den größten Bäumen 
unserer Wälder.Der schlanke, 1 m dicke Stamm erreicht eine Höhe von 30 bis 
40 m. Die Äste junger Kiefern stehen in Quirlen um den Stamm. Die 
Nadeln sitzen zu zweien in einer Scheide. Die Kiefer erscheint immergrün, weil 
die alten Nadeln erst abfallen, wenn die jungen sich entwickelt haben. Sie 
blüht im Mai und Juni und trägt Staubblatt- und Stempelblüten. Die 
Stempelblüten bilden einen Zapfen, der aus eiuer Spindel besteht, die 
mit vielen kleinen Deckschuppen besetzt ist; unter jeder Schuppe sitzen zwei 
Samenknöspchen. Nachdem die Staubblattblüten den Blumenstaub verstreut 
haben, sterben sie ab, während die Stempelblüten sich zu Fruchtzapfen (Kiefer¬ 
äpfeln) entwickeln. 
Die Kiefer bildet in Mittel- und Nordeuropa große Wälder und begnügt 
sich mit dem unfruchtbarsten Sandboden. Sie liefert Bau- und Brennholz, 
Harz (gelbes Pech) und gemeinen Terpentin. Aus dem kienigen Holz wird 
Teer und Pech gewonnen. 
Die Edeltanne, Wcißtanne, wächst pyramidal. Die Nadeln, flach, an der Spitze 
ausgerandet und an der Unterseite mit zwei weißen Rinnen versehen, stehen in zwei 
Reihen (kammförmig). Die Fichte, Rottanne, gleicht im Wuchs der Edeltanne; Nadeln 
rings um die Zweige, dreikantig, am Ende zugespitzt; Zapfen walzenförmig, herab¬ 
hängend. Der Lärchenbanm, mit kurzen, weichen, büschelig stehenden Nadeln, die im 
Herbste abfallen. Der Wacholder, ein Strauchgewächs in Heidegegenden, trägt Beeren, 
die als Arzneimittel und zu Wacholderbranntwein gebraucht werden. 
Der Fichtenborkcnkäfer erreicht nur die Größe eines Weizenkornes, richtet aber 
großen Schaden an. Er fliegt bereits im April oder Anfang Mai, bohrt die stärkeren Äste 
an und legt seine „Eier hinein. Die auskriechenden Larven fressen sich tiefer hinein. 
Weil die Gänge Ähnlichkeit mit Reihen von Lettern haben, so nennt man den Käfer 
auch Buchdrucker. Er kann ganze Wälder zerstören. 
h 30. Der Stein- oder Herrenpilz wächst in Laubwaldungen, besonders unter 
Eichen. Er gehört zu den beliebtesten Speisepilzen und wird frisch und ge¬ 
trocknet gegessen. An dem Pilze unterscheidet man das Lager, den Strunk und 
den Hut. Das Lager ist ein Geflecht von Fäden, durch die der Pilz seine 
Nahrung aus verwesenden Stoffen aufnimmt. Der Strunk ist am Grunde 
bauchig aufgetrieben und trägt den dicken, kisfenförmigen Hut. Dieser ist oben 
glatt und bräunlich gefärbt. Auf der gelblichen Unterseite befindet sich das 
Schlauchlager, in dem die Sporen sitzen. Es besteht aus vielen kleinen Röhrchen, 
die miteinander und mit dem Fleische des Hutes verwachsen sind. 
Die Pilze sind eigentümliche Pflanzen. Sie brauchen zu ihrem Wachstum kein
	        
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