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erneuern zu müssen! — Das entartete Griechenland ward un-
1er dem Namen Achaja zu einer römischen Provinz gemacht.
Der Sieger Mummius empfing die Auszeichnung des Triumphs
und den Ehrennamen Achaicus. Viele Griechen folgten ihren
Ueberwindern nach Rom und weckten hier den Sinn für Kunst
und Wissenschaft.
103. Kriege in Spanien.
Viriäthus.
Blutiger für die Römer waren die Kriege in Spanien,
welche feit dem Ende des zweiten punischen Krieges mit den
Eingeborenen des Landes, den Lusitanern und Celtiberern, fast
ununterbrochen fortdauerten. Die größten römischen Feldherren
wurden hier geschlagen, vorzüglich seitdem Viriäthus sich an
die Spitze der Lusitaner im heutigen Portugal gestellt hatte.
Dieser kühne Parteigänger, früher Hirt, dann Jäger, hatte
fast zehn Jahre lang (149—140) alle gegen ihn ausgesandte
römische Heere in die Gebirge gelockt, sie dort überfallen und
geschlagen. Die Römer sahen sich endlich genöthigt, mit ihm
einen Frieden zu schließen, kraft dessen er im Besitze aller Län-
der blieb. Kaum aber war derselbe abgeschlossen, da ließen
die Treulosen den biedern Viriäthus, der nichts argwohnte,
durch ausgesandte Meuchelmörder auf die schändlichste Weise
tödten. Nun erst, nachdem die Lusitaner ihres heldenmüthigen
Führers beraubt waren, gelang es den Römern, die Entmu-
thigten zu unterwerfen.
Noch treuloser verfuhren die Römer gegen die Stadt Nu-
mantra, das heutige Soria am Duero in Altcastilien. Die
Numantiner, treue Bundesgenossen der Lusitaner, hatten zwei¬
mal nacheinander siegreich ein römisches Belagerungsheer zu¬
rückgeschlagen und bei einem dritten Versuche, welchen der Con-
sul Hostilrus Mancinus machte, diesen mit seinem ganzen
Heere eingeschlossen. Um dem gänzlichen Untergange zu entge¬
hen, schloß er mit den Numantinern Frieden und zog ab. Nun