VIII. Haus und Hof. 
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Iltis töten Mäuse und Natten, aber sie stehlen auch Eier und morden oft das Haus¬ 
geflügel. — Zu den lästigen Hausbewohnern gehört die Hausmaus. Sie wird durch 
Vermehren von Speisevorräten, Benagen von Kleidern u. dergl. sehr lästig. — Noch 
schädlicher sind die weit größeren Ratten. 
§ 37. *Der Hund hat den Menschen über die ganze Erde begleitet; da¬ 
durch sind eine Menge Nassen entstanden. Wir merken uns den wolligen Pudel, 
den zottigen Pinscher, den schnellen Windhund, den gelehrigen Hühner¬ 
hund, den krummbeinigen Dachshund und den wachsamen Spitz und Schäfer¬ 
hund. Wozu braucht man sie? — Bei allen ist der Kopf länglich, die Brust 
stark. Im Maule befinden sich in jeder Kinnlade 6 Schneidezähne, an jeder 
Seite derselben ein Eckzahn und dahinter mehrere, meistens mit spitzen Höckern 
versehene Backenzähne. — Bei gesunden Hunden ist die Nase stets feucht; doch 
schwitzen sie nie. Sie sind wachsam, klug und gelehrig. Von den Sinnen ist 
der Geruch am stärksten entwickelt. Durch denselben finden sie die Spur des 
Wildes und ihres Herrn. Von Ungeziefer und von Würmern werden sie arg 
geplagt. Gelangen die Eier der letzteren in unsern Körper, so können schwere 
Krankheiten daraus entstehen; man dulde daher nie, daß Hunde Hände oder 
Gesicht belecken. Die entsetzlichste Krankheit der Hunde ist die Tollwut, die 
auf Tiere und Menschen durch den Biß eines tollen Hundes übertragen wird. 
Zur Behandlung des Kranken muß sofort ein Arzt geholt werden. 
§ 38. Hausgeflügel. *Das Haushuhn gehört zu den nützlichsten Vögeln; 
denn seine Eier und sein Fleisch sind nahrhaft und sehr wohlschmeckend. Der 
Körper ist weniger zum Fliegen als zum Laufen eingerichtet. Die gewölbten 
Flügel sind nur kurz, aber die Beine sind stark. Die scharfen Krallen dienen 
zum Scharren. Der gewölbte Schnabel dient zum Aufpicken der Nahrung und 
als Waffe. Auf dem Scheitel steht ein Kamm von rotem Fleisch, und an der 
Kehle hängen zwei rote Fleischlappcn. Der Hahn hat über der Hinterzehe einen 
scharfen Sporn, der ihm im Kampfe mit anderen Hähnen gut zu statten kommt. 
Sein Schwanz besteht aus sichelförmig gebogenen Federn. — Die Nahrung, 
die in allerlei Sämereien besteht, gelangt zuerst in den Kropf, wird hier er¬ 
weicht und geht dann in den starken Magen. Die Hühner picken oft Sand und 
Kalk, um die Verdauung zu befördern; auch wird der Kalk zur Bildung der 
Eierschalen gebraucht. Die Henne legt bei guter Pflege jährlich bis 150 Eier. 
Sollen die Hühner fleißig legen, so müssen sie mit Fleisch und Körnern gut ge¬ 
füttert und den Winter über in einem warmen Stalle gehalten werden. — Die 
Henne brütet ihre Küchlein in 3 Wochen aus. Sie sind mit Flaum bedeckt, 
verlassen das Nest, sobald sie auskriechen, und suchen ihr Futter selbst (Nest¬ 
flüchter). Die Henne schützt und verteidigt sie gegen ihre Feinde. 
Auf Hühnerhöfen hält man oft auch den Pfau, den Truthahn und das Perlhuhn. 
Die Tauben werden teils zum Nutzen, teils zum Vergnügen gehalten. Die langen 
geraden Flügel befähigen sie zu schnellem Fluge. Die Farbe ist verschieden. Ihr Fleisch 
ist zart und wohlschmeckend. — Die Alten legen 4—5mal 2 Eier in ein kunstloses Nest. 
Die Jungen kommen nackt ans dem Ei, bleiben einige Zeit in demselben und werden 
aus dem Kropfe der Alten gefüttert (Nesthocker). Eine Abart wird als Brieftaube 
benutzt, die in kurzer Zeit große Strecken zurücklegt. 
Die Hausente kann gut schwimmen und tauchen, aber schlecht fliegen und 
laufen. Zum Schwimmen dienen ihr die weit nach hinten gestellten Beine, 
deren Vorderzehen durch Schwimmhäute verbunden sind. Das Federkleid besteht 
ans dichten Dunen .und steifen Deckfedern. Damit das Wasser nicht eindringt, 
wird es mit einem Öl aus der Bürzeldrüse eingefettet. Der Schnabel ist mit 
einer empfindlichen Haut bedeckt und an den Rändern gezähnelt. Die Enten 
sind sehr gefräßig; denn sie verdauen ungemein schnell. Im Wasser stellen sie 
sich oft auf den Kopf und untersuchen mildem Schnabel den Grund (gründeln), 
um kleine Wassertiere zu erhaschen. Die Jungen sind Nestflüchter und gehen 
bald ans das Wasser. Wir benutzen ihre Eier und ihr Fleisch.
	        
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