Full text: Stoffe für den Unterricht in den Realien ([Nr. 11])

Deutschland im allgemeinen. 
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hin. Durch die Mitte Europas erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum 
Uralgebirge eine weite Tiefebene, die nach O. immer breiter wird. Sie wird 
von zahlreichen Flüssen bewässert, von denen der größte die Wolga ist. — 
d. Xxlima. Europa gehört fast ganz der gemäßigten Zone an ; nur ein kleiner Teil 
liegt in der nördlichen kalten Zone. Auf den W. Europas übt der Golfstrom 
einen großen Einfluß aus; auch können die warmen S.W.-Winde weit in das 
Innere des Erdteils hineinwehen. Deshalb ist Europa wärmer als andere 
Erdgebiete, welche unter denselben Breitengraden liegen. Der W. und N.W. 
Europas hat ozeanisches, der O. kontinentales Klima, und es gilt die Regel: Je 
weiter nach O., desto kälter, je weiter nach W., desto wärmer. — Die S.W.- 
Winde tragen auch die Niederschläge (Regen und Schnee) weit in das Festland 
hinein; daher kommt es, daß sich in Europa gar keine Wüsten finden. Im S.O. 
des Erdteils kommt schon die Steppe vor, weil es dort nur selten regnet. — Im 
S. Europas fällt die Hauptregenzeit in den Winter, in unsern Gegenden in den 
Sommer. — e. Die bekanntesten Staaten Europas mit den Haupt¬ 
städten. Das Deutsche Reich (Berlin), Österreich-Ungarn (Wien), Rußland (Peters¬ 
burg), Schweden und Norwegen (Stockholm), Dänemark (Kopenhagen), das Britische 
Reich (London), Frankreich (Paris), Niederlande (Amsterdam), Belgien (Brüssel), 
Schweiz (Bern), Portugal (Lissabon), Spanien (Madrid), Italien (Rom), Türkei 
(Konstantinopel), Griechenland (Athen), Rumänien (Bistarest), Serbien, Montenegro. 
A. Deutschland. 
*§10. Deutschland im allgemeinen, a. Cage. Deutschland liegt etwa 
in der Mitte von Europa. Es wird im N. von der Nord- und Ostsee bespült 
und grenzt im N. an Dänemark, im O. an Rußland, im S. an Österreich und 
die Schweiz, im W. an Frankreich, Belgien und die Niederlande. —b. Voücn- 
gcstaltung. Der [. Teil Deutschlands bildet zum größten Teil eine Hochebene, 
die den Alpen vorgelagert ist. Im W. derselbett zieht sich von S. tiach N. eine 
Tiefebene (die oberrheinische) dahin, durch welche der Rhein fließt. Dieselbe wird 
im O. vom Schwarzwald und Odenwald, im W. von den Vogesen und dem 
Haardt eingeschlossen. Der mittlere Teil von Deutschland bildet meistens Ge- 
birgsland. Die bekanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten, das 
Erzgebirge, das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, der Harz, der Teutoburger 
Wald, das Rheinische Schiefergebirge. Norddeutschland bildet eine weite Tief¬ 
ebene, .die im W. schmal ist und nach O. immer breiter wird. Sie wird von zwei 
Landrücken durchzogen. Der nördl. erstreckt sich an der Ostsee hin und endigt in 
Jütland; er ist mit vielen Seeen bedeckt. Der südl. bildet die Grenze zwischen 
Schlesien u. Polen, zieht sich von hier nach N.W. hin und endigt in derLüneburger 
Heide. 6. Die Hauptströme Deutschlands sind: Die Donau, der Rhein, die 
Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel, der Pregel, die Memel. — d. Klima. 
Süddcntschland müßte infolge der südl. Lage ein wärmeres Klima haben als 
Norddeutschland. Aber da es höher liegt, ist die Temperatur in ganz Deutschland 
ziemlich gleichmäßig. In den höheren Gebirgen Mitteldeiltschlands, sowie in den 
Alpengegenden ist es natürlich rauher. Am rauhesten ist das Klima in Ost- 
preußen, am mildesten in der oberrheinischen Tiefebene. Der W. ist wegen der 
Nähe des Meeres etwas wärmer, der O. ist kälter wegen der rauhen N.O.-Winde, 
welche von Rußland herwehen. Niederschläge (Regen, Schnee) finden in allen
	        
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