Erläuterungen zum Bilderanhange.
1. Die Burg Hoüenzollern, die Wiege des preußischen Königshauses, ist auf
-einem 870 m hohen Berge in grauer Vorzeit erbaut. Nach fast gänzlichem Verfall
wurde der Wiederaufbau der Burg veranlaßt durch Friedrich Wilhelm IV. Seit 185t)
gehört sie mit den Hohenzollernschen Landen zu Preußen (8 15 A. 4).
2. Die Burg zu Nürnberg, in einzelnen Teilen vor dem il. Jahrh, erbaut,
war lange Zeit der Sitz der Burggrafen aus dem Hause der Hohenzollern, welche die
Burg erweiterten (8 25. 1).
3. Der Grunv zum königl. Schlosse zu Berlin lvnrde schon von Friedrich II.
(8 25.4) gelegt; vollendet ist es unter König Friedrich I. durch Schlüter, den Schöpfer
des Reiterstandbildes des Großen Kurfürsten (8 27. 4).
4. Die Marienburg, seit 1309 Sitz des Hochmeisters der Deutschritter, ist wohl
der schönste weltliche Bau iiu gotischen Stile. Friedrich Wilhelm. I V. sorgte als Krön
Prinz für würdige Wiederherstellung, doch erst der Gegenwart bleibt es vorbehalten, das
prächtige Baudenkmal in alter Schöne erstehen zu lassen (4? 15 A. 6, C. 2).
5. Die Wartburg bei Eisenach lvnrde im 11. Jahrh, auf steiler Höhe erbaut.
Ter Zugang ist durch einen Turm geschützt. In der Mitte erhebt sich der Hauptturin
<8 15 A. 4). Das Hauptgebäude ist das unter Nr. 21 dargestellte Landgrafenhaus
(Herrenhaus), int romanischen Stile. Der regierende Großherzog von Sachsen-Weimar hat
die Burg in ihrer ursprünglichen Gestalt und Pracht wiederherstellen lassen. Hierher
verlegt die Sage den „Sängerkrieg", aus ihr ivard die heil. Elisabeth verstoßen, und
hier fand Luther nach seiner Achtung Schutz (8 21. 0).
6. Weiherhaus Gleishammer bei Nürnberg stellt eine Wasserburg dar, die
durch Zugbrücke und Brückenkopf geschützt war (8 15 A. 4).
7—11. (8 15 A. 3 tt. B. 2.) 7. Kaiser Günther in ritterlichem Schmuck, ohne Brust¬
panzer. 9. Ritter in voller Rüstung. 10 u. 11. Patrizier, d. h. Angehörige der
Geschlechter.
12. Ein Offizier der Landsknechte in seiner malerischen Tracht (8 20. 3).
13. Soldat mit Eisenhelm und Muskete.
14—16. Reiche, zum Teil in lächerlicher Weise übertriebene Trachten (8 28. 3. 4).
17. Ein preußischer Grenadier und ein Dragoner aus der Armee Friedrichs
des Großen.
18. Heilbronn iin 16. Jahrh, mit Wallgraben, Festungsmanern, engem Thore
und durch starke Befestigungen geschützter Brücke (Brückenköpfe) (8 15 B. 1)!
19. Der Dom zu Worms (romanischer Stil) ist ums Jahr 1000 erbaut (8 15 B. 2).
20. Der Dom zu Köln. (8 15 B. 2.) 1880 wurde der vollendete Prachtbau in
Gegenwart Kaiser Wilhelms eingeweiht.
21. Siehe Nr. 5.
22. Das Rathaus zu Braunschweig ist eiu Bau im zierlichsten gotischen Stile
von ungemein malerischer Wirkung mit einem Laubengange, über dein lebensgroße
Standbilder von Welfenfürsten aufgestellt sind.
23. Das Zeughaus in Danzig ist eine der nennenswertesten Renaissancebauten,
an denen Danzig so reich ist (8 28. 5).
24. Das Zeughaus in Berlin, dessen Bau 1685 begonnen wurde, ist ztvar im
Rokoko-Stil (8 28. 5) erbaut, hält sich aber in wahrhaft edler Weise fern von den Aus
artungen desselben. Es ist die Ruhmeshalle Preußens, in der Siegestrophäen des
Heeres aufbewahrt werden.
25. Das Hermannsdenkmal int Teutoburger Walde ist 8 '**- 4. erwähnt. Eine
Säulenhalle trägt das etwa 19 m hohe Standbild Hermanns. Das ganze Denkmal hat
eine Höhe von 50 m.
26. Das Brandenburger Thor, 1789 unter Friedrich Wilhelm II. erbaut, ist ein
überaus wirkungsvolles, eiucin athenischen Thore nachgebildetes Bauwerk. 1806 ließ
Napoleon die oben stehende Siegesgöttin nach Paris bringen, doch wurde sie 1814 von
Blucher zurückgebracht.
27. Das Nationaldenkmal auf dem Niederwald, im herrlichen Rheingau
bei Rüdesheim errichtet, erinnert an die glorreichen Kämpfe von 1870 u. 71 und ist
ein Wahrzeichen der ileuen deutschen Einigung. —
Druck von August Pries in Leipzig.