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§ 27. Die Erhebung Preußens zum Königreich. 
Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht tun!" — Die von 
Ludwig XIV. hart bedrängten sranzösischen Protestanten nahm er in sein 
Land auf und erwies sich so allezeit als Hort der Evangelischen. — 1688 
verschied er mit den Worten: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt!" Sein 
Wahlspruch war: „Gott ist meine Stärke!" 
Er ist der eigentliche Gründer des preußischen Staates, denn durch 
ihn wurden die so sehr verschiedenen Gebiete desselben zu einem Ganzen 
verschmolzen. Er war der bedeutendste Regent seiner Zeit, denn er hob 
seinen armen Staat empor zu einer achtunggebietenden Macht, indem er 
ihn um ein Drittel vergrößerte, ein tüchtiges stehendes Heer schuf und für 
das Wohl seiner Untertanen landesväterlich sorgte. Er war der größte 
deutsche Kriegsheld des 17. Jahrhunderts, der die geschändete deutsche 
Waffenehre wiederherstellte. Er wurde darum schon von seinen Zeitge¬ 
nossen mit Recht „der Große" genannt. 
§ 27. Die Erhebung Preußens znm Königreich. 
1. Des Großen Kurfürsten Sohn und Nachfolger war Friedrich III., 
1688—1713. Seine Erziehung hatte Eberhard von Danckelmann geleitet, 
der auch später sein Ratgeber blieb, bis er bei dem Kurfürsten in Ungnade 
fiel. Friedrich erwarb sich des Kaisers Wohlwollen durch eifrige 
Unterstützungen desselben in den Kriegen gegen Ludwig XIV. und gegen 
die Türken. Diese hatten 1683 sogar Wien belagert, und nur der zähen 
Tapferkeit der Bewohner Wiens unter Führung Rüdigers von Starhem¬ 
berg und dem rechtzeitigen Eintreffen des Polenkönigs Johann Sobiesky 
mit seinem Heere war es zu danken, daß Wien nicht in die Hände der 
Türken siel. — Der Kaiser setzte nun den Krieg gegen diesen Feind Deutsch¬ 
lands und der Christenheit noch über ein Jahrzehnt fort. Dabei zeichneten 
sich Brandenburgs Truppen besonders ans. 
2. Streben nach der Königswürde. Friedrichs III. Land war 
größer als manches Königreich. Nun erlangte in jener Zeit der Kurfürst 
von Sachsen die Krone von Polen. Unter Friedrichs III. Beistand ward 
Wilhelm von Oranien König von England, und endlich wurde der Herzog 
von Hannover in den Kurfürstenstand erhoben. Da regte sich im Herzen 
des Kurfürsten Friedrich III. auch der Wunsch nach der Königskrone; denn 
auf äußeren Prunk gab er sehr viel. Lange wollte man in Wien von einer 
Rangerhöhung des Kurfürsten von Brandenburg nichts wissen. Endlich 
aber gab der Kaiser seine Zustimmung dazu, daß sich Friedrich „König 
in Preußen" nenne; doch sollte er dem Kaiser Hilfstruppen für den eben 
ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg gegen Ludwig XIV. stellen. Das 
preußische Heer, vom Fürsten Leopold von Dessau geführt, erwarb sich die 
höchste Anerkennung des kaiserlichen Oberfeldherrn Prinz Eugen, z. B. 
in der Schlacht bei Turin 1706. 
3. Die Krönung Friedrichs erfolgte am 18. Januar 17Ü1 zu Königs¬ 
berg. Am Tage vorher stiftete er den Schwarzen Adlerorden mit der In¬ 
schrift: „Jedem das Seine." Das war auch des Königs Wahlspruch. Am
	        
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