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^_W ach dem Verlust aller seiner Gefährten und vielfachen Jrr-
(^¡\ fahrten ward Odysseus im Sturm ans Land der Phäaken
geworfen. Nur das nackte Leben hatte er gerettet: so hatte Poseidon
das Gebet seines geblendeten Sohnes Polyphemos erfüllt. Um ihrem
Liebling dort eine gute Aufnahme zu verschaffen, begab sich die
Göttin Athene, die alte Beschützerin des Odysseus, in der Nacht
in beu Palast des Königs und erschien dessen Tochter, der lieb¬
lichen Naufikaa, als Traumbild in der Gestalt einer Gespielin.
Sie sprach zu ihr: „Naufikaa, bedenkst du denn nicht, daß es
wieder Zeit ist, die gebrauchten Gewänder zu waschen? Bald wirst
du Hochzeit machen, und da werden viele Kleider nötig sein, dich
selbst zu schmücken und die Genossen des Festes. Schon werben
die edelsten Phäaken um dich, und du wirst nicht mehr lange als
Mädchen im Hause leben. Darum laß uns morgen in der Frühe
zu den Waschgruben eilen und die Gewänder säubern."
Der Morgen kam, Naufikaa erwachte und bedachte den Traum.
Schnell legte sie ihre Kleider an und ging zu den Eltern, die schon
früh im Saale zu sein pflegten.
Ihre Mutter, die Königin Arete, saß mit ihren Mägden am
Herde und spann; der König Alkinoos, ihr Vater, begegnete ihr
auf der Schwelle, er wollte auf den Markt gehn und mit den
Vornehmen des Ländchens Rat halten.
Sie sprach zu ihm: „Väterchen, möchtest du mir wohl einen
Wagen anspannen lassen? Ich will zu den Waschgruben, die ge¬
brauchten Gewänder zu säubern. Du mußt ja doch immer saubere
Kleider haben, wenn du zum Rate gehst, und die fünf Brüder
wollen auch stets frische Gewänder tragen, wenn sie zum Tanze
gehn. Da muß ich sorgen, daß es nie an Vorrat fehle." Sie
dachte wohl auch an ihre künftige Hochzeit, von der das Traum¬
bild gesprochen, aber davon mochte sie nicht vor dem Vater reden.
Freundlich antwortete Alkinoos: „Gern gewähre ich dir diese
Bitte, liebes Kind, wie jede andre. Gleich sollen dir die Knechte
den Wagen herrichten." Er gab seine Befehle und ging auf den
Markt.
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