Full text: [Teil 3 = 4. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = 4. Schuljahr, [Schülerband])

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51. riauiikaci, 
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^_W ach dem Verlust aller seiner Gefährten und vielfachen Jrr- 
(^¡\ fahrten ward Odysseus im Sturm ans Land der Phäaken 
geworfen. Nur das nackte Leben hatte er gerettet: so hatte Poseidon 
das Gebet seines geblendeten Sohnes Polyphemos erfüllt. Um ihrem 
Liebling dort eine gute Aufnahme zu verschaffen, begab sich die 
Göttin Athene, die alte Beschützerin des Odysseus, in der Nacht 
in beu Palast des Königs und erschien dessen Tochter, der lieb¬ 
lichen Naufikaa, als Traumbild in der Gestalt einer Gespielin. 
Sie sprach zu ihr: „Naufikaa, bedenkst du denn nicht, daß es 
wieder Zeit ist, die gebrauchten Gewänder zu waschen? Bald wirst 
du Hochzeit machen, und da werden viele Kleider nötig sein, dich 
selbst zu schmücken und die Genossen des Festes. Schon werben 
die edelsten Phäaken um dich, und du wirst nicht mehr lange als 
Mädchen im Hause leben. Darum laß uns morgen in der Frühe 
zu den Waschgruben eilen und die Gewänder säubern." 
Der Morgen kam, Naufikaa erwachte und bedachte den Traum. 
Schnell legte sie ihre Kleider an und ging zu den Eltern, die schon 
früh im Saale zu sein pflegten. 
Ihre Mutter, die Königin Arete, saß mit ihren Mägden am 
Herde und spann; der König Alkinoos, ihr Vater, begegnete ihr 
auf der Schwelle, er wollte auf den Markt gehn und mit den 
Vornehmen des Ländchens Rat halten. 
Sie sprach zu ihm: „Väterchen, möchtest du mir wohl einen 
Wagen anspannen lassen? Ich will zu den Waschgruben, die ge¬ 
brauchten Gewänder zu säubern. Du mußt ja doch immer saubere 
Kleider haben, wenn du zum Rate gehst, und die fünf Brüder 
wollen auch stets frische Gewänder tragen, wenn sie zum Tanze 
gehn. Da muß ich sorgen, daß es nie an Vorrat fehle." Sie 
dachte wohl auch an ihre künftige Hochzeit, von der das Traum¬ 
bild gesprochen, aber davon mochte sie nicht vor dem Vater reden. 
Freundlich antwortete Alkinoos: „Gern gewähre ich dir diese 
Bitte, liebes Kind, wie jede andre. Gleich sollen dir die Knechte 
den Wagen herrichten." Er gab seine Befehle und ging auf den 
Markt. 
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