' 6 
Höret, was ich euch will sagen! 
Die Glock' hat Zwölf geschlagen. 
Und wo noch in der Mitternacht 
ein Herz in Schmerz und Kummer wacht: 
Gott geb' ihm Ruh' zu dieser Stund', 
und mach' es fröhlich und gesund. 
Höret, was ich euch will sagen! 
Die Glock' hat Eins geschlagen. 
Und wo mit Satans Rath und List 
ein Dieb ans dunk'len Wegen ist: 
— ich will's nicht hoffen, doch geschieht'ö 
Geh' heim! Der Richter droben sieht's. 
Höret, was ich euch will sagen! 
Die Glock' hat Zwei geschlagen. 
Und wem schon wieder, eh's noch tagt, 
die schwere Sorg' am Herzen nagt: 
Du armer Tropf, so quäl' dich nicht; 
Gott sorgt; Er weiß, was dir gebricht. 
Höret, was ich euch will sagen! 
Die Glock' hat Drei geschlagen. 
Die Morgenstund' am Himmel schwebt; 
und wer den Tag in Freud' erlebt, 
dank' Gott und fasse frohen Muth! 
Geh' an's Geschäft — und halt' dich gut! 
16. Die vier Jahreszeiten. 
Frühlingszeit, schönste Zeit, 
die uns Gott der Herr verleiht; 
weckt die Blümlein aus der Erde, 
Gras und Kräuter für die Heerde, 
läßt die jungen Lämmer springen, 
läßt die lieben Böglein singen. 
Menschen, eures Gottes denkt, 
der euch so den Frühling schenkt! 
Sommerzeit, heiße Zeit; 
Sonne brennt wohl weit und breit; 
aber Gott schickt milden Regen, 
schüttet alles Feld voll Segen, 
schenkt dem Schnitter volle Aehren, 
Brot's genug, uns All' zu nähren. 
Menschen, merkt es, Gott ist gut, 
daß Er so am Sommer thut! 
Herbsteszeit, reiche Zeit; 
Gott hat Segen uns gestreut, 
daß sich alle Bäume neigen 
von den fruchtbelad'nen Zweigen; 
schaut nun her mit Vaterblicken, 
wie sich Alle dran erquicken. 
Menschen, nehmt die Gaben gern; 
aber ehret auch den Herrn!
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.