Full text: Deutsches Realienbuch

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W e st e n (Kbend) hinunter. Dieser Tagbogen der Sonne steht aber nicht 
senkrecht zu unserer horizontfläche, sondern ist schief nach Süden geneigt, 
und die Sonne steht mittags 12 Uhr nie über unserem Zenit, sondern etwas 
nach Süden (Mittag) gerückt. Sn der Nacht wandert die Sonne auf der 
anderen Seite der Erde wieder nach Osten und erhellt Amerika. Das ist ihr 
Nacht bogen. Nachts l2 Uhr steht sie aber nicht genau unter unsern Füßen, 
sondern etwas nach Norden (Mitternacht) gerückt. Vieser Tageslauf der 
Sonne in 24 Stunden ist aber nur ein scheinbarer. 
b) Die wahre Bewegung der Erde. Die Zaune steht still, und die Trde 
dreht sich vor ihr um ihre eigene Achse. Die Enden der Erdachse sind der 
Nord- und Südpol. Wir sitzen auf dieser Erdkugel und ,,fahren auf ihr Narussell", 
und zwar vonWestennachOsten. Wie in der Eisenbahn oft etwas Ähnliches 
zu bemerken ist, so meinen wir, die Erde und wir bleiben stehen, und die Sonne 
fahre an uns von Osten nach Westen vorüber. In Wirklichkeit bewegt sich die 
Erde nach Osten, und die stillstehende Sonne bleibt zurück, bis sie endlich 
von uns aus abends im Westen steht. Die Erdseite, welche der Sonne zugekehrt 
ist, hat den Tag, die andere liegt im Schatten und hat Nacht. Diese Drehung 
der Erde um ihre eigene Achse heißt man die Rotation. Tag und Nacht ent¬ 
stehen durch die Notation der Erde. Jeder Ort am Äquator macht am Tage 
40 000 km, d. i. 462 m in der Sekunde (rechne nach!). 
c) Die Tageszeiten (Morgen, Mittag, Abend). Wenn man durch ein Nohr, 
etwa von Papier, das Licht der Lampe senkrecht auf eine Fläche fallen läßt, 
wird ein kreisrunder Fleck hell beleuchtet. Läßt man die Lichtstrahlen schief 
auffallen, dann verteilt sich dieselbe Menge Lichtstrahlen auf eine größere 
(elliptische) Flüche, aber sie wirken weniger hell. Senkrechte Lichtstrahlen 
wirken stärker als schiefe- ebenso verhält es sich mit den Wärmestrahlen. Die 
am Mittag fast senkrecht zur Erde fallenden Sonnen st rahlen 
spenden mehr Licht und Wärme als die am Morgen und 
Abend schief gerichteten. 
An einem senkrecht in die Erde gesteckten Pfahl sieht man, daß der 
Schatten am Morgen nach Westen hin liegt und am Tage auf der Nordseite 
des Pfahles nach Osten hin wandert' der Mittagsschatten legt sich genau 
nach Norden und ist am kürzesten. Bei welchem Stand der Sonne hätte der Pfahl 
am Mittag keinen Schatten? 
3. Unsere Fixsterne. 
a) Sternbilder. Die meisten Sterne stehen, wie unsere Sonne, f e st am 
Himmel und heißen darum Fixsterne. Diese stehen in Gruppen beisammen- 
man nennt solche Sternbilder, und jedes trägt seinen Namen. Die wich¬ 
tigsten Sternbilder unseres Sternenhimmels stehen um den Polarstern herum. 
Die einzelnen Sterne eines Sternbildes sind aber nicht gleichweit von uns 
entfernt, sondern weithin im Weltall zerstreut,- die einen sind uns näher, die 
anderen ferner. Nach der Größe (abhängig von ihrer wirklichen Größe und 
ihrer Entfernung), in der sie uns erscheinen, unterscheidet man Sterne erster 
Größe bis Sterne zwanzigster Größe. Mit bloßem Auge sieht man nur
	        
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