gegen das römische Reich, sie schloßen jezt Bündnisse unter einander
ab und griffen die Römer mit vereinten Kräften an. Solche Bündnisse
waren der Sachsenbund im Norden, der Frankenbund im
Westen, der Alemannen b und im Südwesten Deutschlands und der
G ot h enb und. Jedes dieser Bündnisse ist nach demjenigen Stamme
benannt, der den bedeutendsten Plat in demselben einnahm. Diese
Völkervereine versuchten unablässig in das römische Reich einzubrechen
und nur mit den größten Anstrengungen wehrten die Kaiser diese
Angriffe ab; mehrere Kaiser wußten fich nicht anders zu helfen, als
daß sie germanische Schaaren in ihren Sold nahmen und so mit ihrer
Hilfe deren Landsleute bekämpften. Am gefährlichsten wurden für
das römische Reich die Angriffe des Gothenbundes. Die Gothen,
ursprünglich an der Ostsee und Weichsel ansäßig, drangen nach dem
Süden vor, setzten sich im J. 274 n. Chr. in Dacien fest und unter-
warfen sich das Land von den Karpaten bis an die südliche Donau
sowie die Nordküste des schwarzen Meeres. Im 4. Jahrhunderte
bildeten sie zwei getrennte Reiche, das Ostgothenreich östlich vom
Dnieper, und das West goth enreich westlich von diesem Fluße.