vember ist die Zeit des Frühregens und der Saat; der December und
Januar bringen kühle Regenschauer, Schnee und Sturm; im Februar
ist Feld und Wiese voller Blumen, Mandel-, Pfirsich- und Aprikosen¬
bäume blühen. Der März bringt den Spätregen, Gewitter, auch Hagel;.
Flüsse und Bäche steigen über ihre Ufer; die Palme blüht, die Feige
beginnt zu reifen, die Sommersaat wird gesät. Nach Ostern wird der
Himmel heiter; selten fällt Regen, aber dafür reichlicher Thau. Die
Gerste wird vor, der Weizen nach Pfingsten geerntet. Vom Juni ab
versiegen die Quellen, verdorrt das Gras; Datteln-, Feigen-, Granat¬
äpfel- und Oelbäume und der Weinstock geben ihre köstlichen Früchte.
(Nach dieser Zeit wurde das Laubhüttenfeft gefeiert.) Das Nahen des
Winters künden vereinzelte Gewitter an. — b) Unter den Bäumen waren
die Eichen von Basan und die Palmen von Jericho berühmt, am höchsten
geschätzt aber der unansehnliche Oelbaum. Weiden, Pappeln, riesiges
Schilfrohr, Schlingpflanzen und baumartige Oleandergebüsche kränzen
die Ufer des Jordan und der übrigen Gewässer; im Dickicht Hausen Vögel,
Hasen, Wildschweine, Füchse, Luchse, Leoparden, in alter Zeit auch Löwen.
Fischerei und Viehzucht sind von Alters her lohnend gewesen (wenig
Pferde); das Land war reich an „Milch und Honig". Salz und Asphalt
liefert in großer Menge das todte Meer, Kalk und Bausteine die Gebirge.
—- e) Landplagen: Erdbeben, Giftwinde, Heuschrecken, Pest und Aussatz.—
Unter der Herrschaft der Römer und der Türken ist das einst so blühende
Land mehr und mehr verödet.
8. Bewohner. Die kananitischen Stämme wurden — bis auf die
Philister, Phönizier und Edomiter — fast ganz ausgerottet. Während'
der babylonischen Gefangenschaft besetzten die Samariter die Mitte des
Landes. Die Römer führten die meisten Juden fort. Die meisten jetzigen
Bewohner sind arabischer Abkunft, theils Muhammedaner, theils Christen,
(griechische, armenische, wenig römische); zusammen 600,000.
9. Eintheilung. Städte. — a. Judäa. Einst Wohnsitz bar
Stämme Juda, Simeon (S.), Benjamin (N.O), Dan (N.O). Städte:
* Jerusalem („Friedensburg"), zwischen dem Thale Josaphat (Kidron>
und dem Thale Hinnom (Gihon) auf 4 Hügeln: Zion, Moriah, Bezetha und
Akra; einst 10() T., jetzt 25 T. Auf Zion früher die Burg Davids, jetzt Kirche
Und Kloster der armenischen Christen mit 1000 Zimmern für Pilger, fowie die
evangelische Kirche der Engländer und Deutschen; auf Moriah einst Salomos
Tempel, seit 637 die prächtige Moschee Omars; auf Akra (N-W.) einst Salomos
Palast, Golgatha und Jesu Grab, jetzt die Kirche des hl. Grabes (griechisch»;
an Bethesda (N.O.) der Teich gl. N. Zerstörung 70, Eroberung durch die
Kreuzfahrer 109S. Die jetzige Ringmauer, I3m hoch mit Türmen von 40ra, ist
1542 vom Sultan Solimán angelegt. Oestlich von der Stadt liegt der Oel-
verg mit Bethphage und Bethanien am Ostabhange, südlich der Berg
vks bösen Raths (Landhaus des Kaiphas), zwischen beiden der Berg des
Aergernisses (Salomos Götzendienst); il/2 M. nordwestl. der Stadt war Em-
uraus. — *Jericho, die Palmenstadt, am Thalrande des Jordan, jetzt ein
unbedeutendes Dorf. Nicht weit davon Gilgal ^Stiftshütte) und Beth-El
o- h. „Haus Gottes". "Bethlehem, d. h. „Haus des Brotes", i M. südlich
von Jerusalem, Geburtsort Davids und Jesu; Marienkirche mit der Kapelle
Und Grotte der Geburt Jesu, erbaut von der Kaiserin Helena. *Hebron,
o. h. „Gemeinschaft", früher Mamre, jetzt El Khalil, d. h. Stadt des Gelieb-