Full text: Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen

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Niger, auf der i. I. 1805 ein Zug von 1800 Kamcelen und 2000 
Menschen umkam. — Andere Tiefebenen: das Wasser- und grasreiche 
Sudan, zwischen Südafrika und der Sahara; viele Küstenstriche und 
das gesegnete schmale Thal des Nil. — e. Gewässer. Die größten 
Landseen: der Tschad- oder Tsadsee, in Sudan; der Albert Nyanza 
und der Viktoria Nyanza, unter dem Aequator; der große Niassa-Sce in 
Mosambique sbikfl Flüsse: 1) der Nil, 860 M., Quellen im hohen 
Randgebirge von Zangebar, fließt durch den Viktoria- und Albert-See; 
2) der Senegal; 3) der Gambia; 4) der Niger oder Quorra mit dem 
Benue, der künftigen Handelsstraße Mittclasrikas; 5) der Oranje; 6) der 
Zambese. — f. Klima und Erzeugnisse. Afrika liegt größtenteils 
in der heißen Zone und ist daher der wärmste Erdtheil. Zu beiden Seiten 
des Aeguators (16" nördl. — 20° südl. Br.) ist die Zone des tro¬ 
pischen Regens, der südlich des Aeguators vom Okt. bis April und 
nördl. vom Apr. bis Okt. fällt (2 Jahreszeiten). — Zu beiden Seiten 
dieses Gebietes liegen die regenlosen Zonen: im S. die Wüste Ka¬ 
lahari, im N. die Sahara. Hier ist die Hitze 24" N. im Durchschnitt, 
steigt aber nicht selten auf 4:0°: „die Erde Feuer, der Wind eine 
Flamme". Der heiße Wüstenwind, Samum oder Harmattan genannt, 
trocknet die Brunnen aus, tobtet die Pflanzen- und Thierwelt und 
verschüttet die Karawanen; er heißt aus Sizilien Sirokko, in Spanien 
Scläno. Die „Fata morgana" oder Luftspiegelung. — Im äußer¬ 
sten N. und S. liegen die Zonen des Winterregens, der im 
Atlasgebiet vom Nov. bis Februar, im Kaplande dagegen vom Mai bis 
August fällt. — f Ju Afrika wechseln pflanzenleere Wüsten, weite Gras¬ 
flächen, dichter Urwald und reiche Kulturlandschaften. Im Atlasgebiet 
erinnern Kastanien, immergrüne Eichen, Oel- und Lorbeerbäume und 
Zwergpalmen an Europa; Aegypten hat die Dattel- und Dumpalme, die 
schattige Sykomore (Maulbeer-Feigenbaum, Holz zu Särgen), Baum¬ 
wolle, Mais und Durrah (Mohrenhirse). In der Wüste sind weite 
Flächen mit Dornen, Wermut und harten Gräsern bedeckt; weiße Flech¬ 
ten überziehen die Felsen, und aus den Oasen gedeiht die Dattelpalme, 
der arabische Gummibaum und der Mannastrauch (Tamariske). In der 
heißen Zone: der riesige Asfenbrotbaum, die Oelpalme und der Kaffee¬ 
baum; auf den dürren Hochebenen Zwiebelgewächse, Pflanzen mit dicken, 
fleischigen Blättern und Heidearten. Thiere: Affen, Löwen, Hyänen, 
Schakals; Elephanten, Nashörner, Flußpferde, Kameele, Giraffen, An¬ 
tilopen, Schafe; Strauße, Aasgeier, Flamingos, Ibis, Pelikane, im 
Winter unsre'Zugvögel; Termiten. — f g. Einwohner. 1) Zu den 
Kaukasiern (hanuk.'scher Zweig) gehören: die Fellahs d. i. die Land¬ 
bevölkerung Aegyptens, die Nachkommen der alten Aegypter; ferner die 
Berbern, d. h. die Bewohner der nordafrikanischen Gebirge und der 
angrenzenden Wüste (Nachkon.'men der kriegerischen Numidier d. i. Noma¬ 
den und vielleicht auch der Vandalen: Kabylen in Algier, Tuaregs und 
Tebu in der Sahara). Zwischen beiden leben zahlreiche Araberstämme, 
die nach Muhammed eingewandert s.'nd. 2) In der Mitte wohnen zahl¬ 
reiche Negerstämme, die sich >beso nders am obern und mittlern Nil
	        
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