178
Niger, auf der i. I. 1805 ein Zug von 1800 Kamcelen und 2000
Menschen umkam. — Andere Tiefebenen: das Wasser- und grasreiche
Sudan, zwischen Südafrika und der Sahara; viele Küstenstriche und
das gesegnete schmale Thal des Nil. — e. Gewässer. Die größten
Landseen: der Tschad- oder Tsadsee, in Sudan; der Albert Nyanza
und der Viktoria Nyanza, unter dem Aequator; der große Niassa-Sce in
Mosambique sbikfl Flüsse: 1) der Nil, 860 M., Quellen im hohen
Randgebirge von Zangebar, fließt durch den Viktoria- und Albert-See;
2) der Senegal; 3) der Gambia; 4) der Niger oder Quorra mit dem
Benue, der künftigen Handelsstraße Mittclasrikas; 5) der Oranje; 6) der
Zambese. — f. Klima und Erzeugnisse. Afrika liegt größtenteils
in der heißen Zone und ist daher der wärmste Erdtheil. Zu beiden Seiten
des Aeguators (16" nördl. — 20° südl. Br.) ist die Zone des tro¬
pischen Regens, der südlich des Aeguators vom Okt. bis April und
nördl. vom Apr. bis Okt. fällt (2 Jahreszeiten). — Zu beiden Seiten
dieses Gebietes liegen die regenlosen Zonen: im S. die Wüste Ka¬
lahari, im N. die Sahara. Hier ist die Hitze 24" N. im Durchschnitt,
steigt aber nicht selten auf 4:0°: „die Erde Feuer, der Wind eine
Flamme". Der heiße Wüstenwind, Samum oder Harmattan genannt,
trocknet die Brunnen aus, tobtet die Pflanzen- und Thierwelt und
verschüttet die Karawanen; er heißt aus Sizilien Sirokko, in Spanien
Scläno. Die „Fata morgana" oder Luftspiegelung. — Im äußer¬
sten N. und S. liegen die Zonen des Winterregens, der im
Atlasgebiet vom Nov. bis Februar, im Kaplande dagegen vom Mai bis
August fällt. — f Ju Afrika wechseln pflanzenleere Wüsten, weite Gras¬
flächen, dichter Urwald und reiche Kulturlandschaften. Im Atlasgebiet
erinnern Kastanien, immergrüne Eichen, Oel- und Lorbeerbäume und
Zwergpalmen an Europa; Aegypten hat die Dattel- und Dumpalme, die
schattige Sykomore (Maulbeer-Feigenbaum, Holz zu Särgen), Baum¬
wolle, Mais und Durrah (Mohrenhirse). In der Wüste sind weite
Flächen mit Dornen, Wermut und harten Gräsern bedeckt; weiße Flech¬
ten überziehen die Felsen, und aus den Oasen gedeiht die Dattelpalme,
der arabische Gummibaum und der Mannastrauch (Tamariske). In der
heißen Zone: der riesige Asfenbrotbaum, die Oelpalme und der Kaffee¬
baum; auf den dürren Hochebenen Zwiebelgewächse, Pflanzen mit dicken,
fleischigen Blättern und Heidearten. Thiere: Affen, Löwen, Hyänen,
Schakals; Elephanten, Nashörner, Flußpferde, Kameele, Giraffen, An¬
tilopen, Schafe; Strauße, Aasgeier, Flamingos, Ibis, Pelikane, im
Winter unsre'Zugvögel; Termiten. — f g. Einwohner. 1) Zu den
Kaukasiern (hanuk.'scher Zweig) gehören: die Fellahs d. i. die Land¬
bevölkerung Aegyptens, die Nachkommen der alten Aegypter; ferner die
Berbern, d. h. die Bewohner der nordafrikanischen Gebirge und der
angrenzenden Wüste (Nachkon.'men der kriegerischen Numidier d. i. Noma¬
den und vielleicht auch der Vandalen: Kabylen in Algier, Tuaregs und
Tebu in der Sahara). Zwischen beiden leben zahlreiche Araberstämme,
die nach Muhammed eingewandert s.'nd. 2) In der Mitte wohnen zahl¬
reiche Negerstämme, die sich >beso nders am obern und mittlern Nil